Ja, es war gestern ein kleiner Albtraum für alle Maturanten. Zumindest für jene, sich nichts sehnlicher wünschen als Medizin zu studieren. Es ist ein Albtraum, acht Stunden lang Tests ausfüllen zu müssen und zu wissen, dass davon die Erfüllung des Lebenstraums abhängt. Und zu wissen, dass am Ende des Tages nicht ein gutes Ergebnis, eine Note den Ausschlag gibt, sondern dass es darum geht, zu den – auf Österreich bezogen – 1900 Besten zu zählen. Zu jenen 1900 unter den heuer 11.904 Bewerbern, für die es Studienplätze gibt. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr die Frage gestellt wird, wie sinnvoll, wie fair, wie geeignet solche Testverfahren sind. Wie aber auch die Frage, wie fair es gegenüber Österreichs Steuerzahlern ist, wenn bis zu 40 Prozent der Absolventen der Med-Unis keinen einzigen Tag als Arzt in Österreich arbeiten. Und ob nicht ein Hunderttausende-Euro-teures Gratis-Medizinstudium mit der Verpflichtung verbunden sein sollte, zumindest einige Jahre in Österreich als Arzt zu arbeiten oder aber die Kosten des Studiums zurückzahlen zu müssen.