Die Entscheidung des Presserats zur Berichterstattung des „Standard“ über die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling zieht eine neue rote Linie. Nicht, wie viele wohl erwartet haben, beim Wühlen im Privatleben öffentlicher Personen. Dieses sei grundsätzlich legitim, wenn ein berechtigtes öffentliches Interesse dahinterstecke – was in diesem Fall bejaht wurde. Sondern beim Umgang mit anonymen Zitaten, wenn es um den Charakter von Politikern geht.