Das Wetter ist warm und schön. Der Satz gilt, wenn ich rausschau, er galt aber auch am 28. Juni 1914. Franz Ferdinand, der Erzherzog, telegrafierte ihn an seine Kinder, als er heute vor 110 Jahren, es war ein Sonntag, auf seiner Manöver-Visite im annektierten Bosnien aufbrach in die Hauptstadt Sarajewo, allen Mahnungen zum Trotz. Es ist noch heute ein beklemmendes Gefühl, wenn man als Tourist, ich liebe die Stadt, als Idee und als Utopie, vom alten Rathaus aus den Weg nachspaziert, der Miljacka entlang bis zur Lateinerbrücke, jenem Punkt, wo man rechts abbiegt, dort, wo damals der Wagen mit dem offenen Verdeck kurz stehenbleiben und reversieren musste, und der Thronfolger und seine Gemahlin Sophie vom 20-jährigen Gavrilo Princip erschossen wurden.