Bedrängte und Betroffene!
Auf der einen Seite Alexej Nawalny: Er sei „Russlands einziger echter Politiker“ gewesen, und zwar „Politiker in einem Land ohne Politik“, schreibt das deutsche Magazin „Der Spiegel“. Der Tod dieses mutigen, unbeugsamen Mannes ist ein Fanal und löst weltweit Entsetzen aus. Wahrscheinlich ist es so, dass wir alle Nawalny bis zuletzt nicht richtig verstanden haben. Wir, durch puren Zufall Kinder der Freiheit, können weder die Not noch die Zuversicht ermessen, die erforderlich ist, um sich dem diktatorischen Gewaltstaat Putins entgegenzustellen. Klar ist aber, dass der brutale Kriegs- und Kremlherr nun endgültig das größte Land der Erde als gescheiterten Staat demaskiert hat. Alles wird jetzt noch ein bisserl ungemütlicher werden. Auch innenpolitisch. Die Route der Lavierer, die sich irgendwie durchmogeln wollten in der Hoffnung auf noch ein paar Jahre billiges Gas, ist endgültig verstopft. Die Putinversteher aller Parteifarben, vorrangig blau und rot, werden sich deklarieren müssen. Und die Neutralität? Wird das große Wegducken bis über den Wahltag helfen? Schauen wir einmal.