Nach deutschem Vorbild wird nun auch in Österreich gegen Rechts mobilisiert. Die Ausbürgerungsfantasien einiger radikaler Nationalisten unter Beteiligung eines österreichischen Extremisten erfordern in der Tat eine klare Antwort: Wer Menschen- und Grundrechte infrage stellt, kann mit keinem Verständnis rechnen. Ob die Gefahr für die Demokratie, die von dieser Gruppe und der mit ihr sympathisierenden politischen Parteien ausgeht, wirklich so groß ist, dass deshalb Hunderttausende auf die Straße gehen müssen, kann man bezweifeln. Aber lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig demonstriert, selbst wenn es einigermaßen seltsam anmutet, dass Regierungsparteien zu Kundgebungen gegen die Opposition aufrufen – solches kennt man bislang hauptsächlich von jenen autoritären Systemen, vor denen eigentlich gewarnt werden soll.