Der Tweet der grünen Kultursprecherin Eva Blimlinger schlägt hohe Wellen. Was war passiert? Blimlinger hatte die Tatsache kritisiert, dass beim diesjährigen Neujahrskonzert die Zuseherinnen und Zuseher wieder zum „Radetzkymarsch“ von Johann Strauß Vater klatschten. Blimlinger wollte auf Twitter daran erinnern, dass der Marsch mit seinem militärischen Hintergrund in Zeiten der gegenwärtigen Krisen und Kriege nicht zeitgemäß sei. Die „Kleine Zeitung“-Community ist in der Frage, ob der Marsch aus der Zeit gefallen ist oder nicht, gespalten.

Kulturgut oder Kriegsmarsch?

Userin „Erika39“ kann Blimlingers Anmerkung verstehen. Sie schreibt: „Mir kommt beim Radetzkymarsch jedes Mal das Gruseln, weil er mich an Krieg, den Marsch-Kriegsschritt und seine Folgen, erinnert. Mein Vater war im Krieg und hat mir von seinen Märschen erzählt. Die Geschichte, auch rund um den Radetzkymarsch, sollte unbedingt in Erinnerung gebracht werden!“. User „benhardw“ entgegnet, dass die Bedeutung für ihn mittlerweile eine andere sei - „99,9 % der Menschheit verbindet ihn mit einem positiven Start ins neue Jahr“.

User „lamagra“ versteht die Aufregung nicht. „Kann es sein, dass solchen Personen es ein persönlicher Graus ist, wenn viele andere sich freuen und klatschen?“, schreibt er. „herwig67“ bezeichnet den Marsch als „österreichisches Kulturgut“ und ist der Meinung, dass die Kritik Blimlinger daher deutlich übertrieben ist.

„Combodia“ hingegen verweist die berechtigte Anmerkung von Blimlinger: „Es geht um die Umstände der Existenz dieser Komposition. Und auf die muss man nicht stolz sein!“. Andere wie „Brandl1955“ meint jedoch, dass auch dieser Punkt zur österreichischen Geschichte zähle und daher berücksichtigt werden sollte.