Eltern und Technik sind bekanntlich kaum kompatibel. Spätestens mit dem Eintritt ins Teenageralter haben die meisten Kinder also einen wichtigen Nebenjob: Ihren Erziehungsberechtigten die technischen Geräte zu erklären. Da dieses Engagement eine lebenslange Bindung vorsieht, spiele ich noch den Wunderwuzzi für meine Eltern, die in der Verwendung WLAN-fähigen Zubehörs erstaunliche Vielseitigkeit beweisen. Sie scheuen auch keine direkte Problemdiagnose: „Das GMX ist plötzlich weg!“, „Der Drucker spinnt!“, „Mein Handy hat keine Uhr mehr!“. Nachdem sie die Grundtechniken der Videotelefonie abbruchsicher beherrschen, lassen sich manche Verwerfungen mit Zulächeln und dem sanften Hinweis, das Ladekabel mit dem Strom zu verbinden, klären – richtig tückisch wird es allerdings, wenn das Smartphone selbst den Dienst versagt. Dann muss ich als Expertin vor Ort bestehen und darf das Elternhaus erst wieder verlassen, nachdem zumindest eine Million Videos gesichert, 3000 nutzlose Apps gelöscht und die Uhr-Anzeigen zurück installiert wurden.