Steigen die Umfragewerte, steigt der Übermut der FPÖ. „Volkskanzler“ Herbert Kickl offenbart durch Beschimpfung des Bundespräsidenten („senil“, „Mumie“) die Bereitschaft, das Ansehen des höchsten Amtes der Republik für ein paar Schenkelklopfer zu opfern. In Oberösterreich drohte Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner unverhohlen Journalisten, in Niederösterreich Pressesprecher Martin Glier Künstlern und Kabarettisten. In Kärnten lieferte Parteichef Erwin Angerer erneut einen verbalen, entlarvenden Ausrutscher. Nach der Gleichsetzung von Kindergärten mit „kommunistischen Umerziehungslagern“, will der FP-Chef zukünftig Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) „im Landtag herprügeln“. Offen ausgesprochen auf der Bühne einer von Familien gut besuchten Parteiveranstaltung. Gleichzeitig ließ die FPÖ Messer und Scheren wetzen. Naiv wer denkt, das wäre nur ein unglücklicher Zufall.
Kathrin Stainer-Hämmerle