Wie reagieren als Lehrer, wenn ein muslimischer Schüler den Mord an 1400 Israelis als Akt der „Verteidigung“ bezeichnet? Wie reagieren, wenn muslimische Schüler sich gegen pauschale Zuschreibungen wie „Terroristen“ wehren müssen? Da seien alle, erzählt der Lehrer einer Pädagogischen Hochschule, überfordert. Die muslimischen Schüler würden in einen Rechtfertigungsdruck kommen, seien emotional und inhaltlich überfordert. Jüdische Jugendliche haben wiederum das Gefühl, sich für Israels Siedlungspolitik rechtfertigen zu müssen. Wie Lehrer vermitteln können, dass es da um das barbarische Abschlachten von Hunderten jungen Festivalbesuchern geht und nicht um die zum Teil inakzeptable Siedlungspolitik Israels? Wie den Vorwurf der einseitigen Parteinahme für Israel zurückweisen, wenn selbst der UN-Generalsekretär relativierend betont, das Massaker sei „nicht in einem Vakuum passiert“? „Nahezu nicht möglich“, erzählt ein Lehrer.