Es waren keine Lausbuben, zwischen den Gräbern herumspukende Halloween-Freaks, die über den Durst getrunken haben, benebelte Partygänger, die in der Nacht auf Allerheiligen nichts Besseres zu tun hatten, als im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs gleich an zwei Stellen die Zeremonienhalle in Brand zu setzen und draußen NS-Parolen aufzusprühen. Wer so gezielt handelt, tut es nicht im Alkohol- oder Drogenrausch oder aus jugendlichem Leichtsinn und Übermut, sondern besitzt eine einigermaßen klare politische Agenda, die von dumpfem Hass gegen jüdisches Leben in Österreich inspiriert ist.