Im Prozess gegen die spanische Infantin Cristina und 16 weitere Angeklagte hat die Schwester von König Felipe VI. einen Freispruch gefordert. Ihr Verteidiger Pau Molins betonte am Dienstag in seinem Schlussplädoyer in Palma de Mallorca, in dem vor fünf Monaten eröffneten Verfahren seien die Argumente der Anklage widerlegt worden.
Der 51-Jährigen war zur Last gelegt worden, ihrem Ehemann Beihilfe zum Steuerbetrug geleistet zu haben. Auch die Staatsanwaltschaft hatte einen Freispruch verlangt.
Finanzverfahren gegen Monarchin
Cristina ist in der Geschichte Spaniens die erste nahe Verwandte eines Monarchen, die in einem Finanzverfahren angeklagt ist. Die Anklage basierte auf einer Initiative der Gewerkschaft Manos Limpias (Saubere Hände), die als Nebenklägerin auftrat und acht Jahre Haft forderte. Cristinas Anwalt plädierte dafür, die Organisation wegen Missbrauchs der Nebenkläger-Rechte zu bestrafen.
Der Verteidiger von Cristinas Ehemann Inaki Urdangarin forderte ebenfalls einen Freispruch für seinen Mandanten. Der Ex-Handballstar ist einer der Hauptangeklagten. Er soll als Präsident einer gemeinnützigen Stiftung zusammen mit einem Geschäftsfreund rund sechs Millionen Euro Steuergelder veruntreut haben. Der 48-Jährige habe gegen keine Gesetze verstoßen, sagte sein Anwalt. Er habe 1,2 Millionen Euro hinterlegt, um Schadenersatz leisten zu können.