Mitternacht ist längst vorbei, der Sonntag angebrochen, als seine Hoheit Albert II. doch noch Order gibt, "das Meer in Brand zu setzen". So haben der fürstliche Feuerwerker Jacques Couturier und sein ihm zur Hand gehender Sohn Joseph jedenfalls beschrieben, was zum krönenden Abschluss des zweitägigen Hochzeitsfests in Monaco passieren würde. Aus den Wogen schießen dann zwar keine Flammen empor, aber es regnet Sterne vom Himmel. Und zum Schluss schimmert der ganze Nachthimmel in den Landesfarben rot und weiß. Ein Gutteil der Monegassen, die an der zum Palast hinauf führenden Avenue das Spektakel anschauen wollten, waren noch vor Beginn des Feuerzaubers unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Gerüchte machten die Runde, der auf den Casinoterrassen mit 500 Gästen dinierende Fürst habe vergessen, dass er seinen Untertanen um 24 Uhr ein Feuerwerk versprochen hatte.
"Vielleicht hat der Souverän den Zünder nicht gefunden oder beschlossen, sich zum Ausklang des Gelages allein dem Feuer seiner südafrikanischen Braut Charlene zu überlassen", mutmaßte ein frustrierter Zaungast.
Diejenigen freilich, die ausgeharrt haben, dürfen einen dieser märchenhaften Momente der Fürstenhochzeit erleben, die zwar zwei Tage lang als großes Spektakel daherkam - und doch einige peinliche Momente hatte. Etwa als Albert bei der Trauung überhaupt nicht verliebt wirkte. Nicht ein Hauch von Rührung zeichnete sich auf dem Gesicht des Mannes ab, der mit absolutistischer Machtfülle die Geschicke seines kleinen Reiches bestimmt. Zum Wegschauen war das.
Und es blieb beim Eindruck: Zwischen den beiden stimmt etwas nicht. Die Blicke der Blaublütigen signalisierten freundlich-gelangweilte Anteilnahme.
Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, der bei der Trauung in der ersten Reihe sitzen durfte, schien mit den Gedanken weit weg. Der Fortbestand des Zwergstaats Monaco und der Dynastie der Grimaldis zählt zu seinen geringeren Sorgen.