Rolling-Stones-Legende Mick Jagger (80) hat Verständnis dafür, dass neben seiner Musik auch sein Alter immer wieder Gesprächsthema ist. "Na ja, darüber reden die Leute ja schon, seit ich 30 Jahre alt war", sagte der 80-jährige Jagger sichtlich amüsiert im dpa-Gespräch. "Denn damals, zum Beispiel in den 1970er-Jahren, musste man um die 20 sein, wenn man Popmusik machen wollte. Und es stimmt auch heute, die meisten Popsänger bringen ihr erstes Album mit 19, 20 oder 21 raus."

Bei Popstars sei es wie bei Fußballern, die vor allem zwischen 20 und 30 in der ersten Mannschaft spielten, so Jagger. Allerdings könne man im Gegensatz zu Sportlern als Musiker noch sehr lange weitermachen, vorausgesetzt man bleibt in Form. "Wenn dir die Kreativität ausgeht, wenn du fett wirst, wenn du dich auf der Bühne nicht mehr bewegen kannst, wenn du langweilig bist, dann solltest du es nicht machen", sagte Jagger. "Aber wenn du es noch wirklich willst, wenn es dir Spaß macht und die Leute kommen ..."

Neues Album "Hackney Diamonds"

Jagger und die anderen beiden überlebenden Rolling Stones – Keith Richards (79) und Ronnie Wood (76) – sind das beste Beispiel dafür. Am Freitag veröffentlicht die Band, die seit über 60 Jahren aktiv ist, ihr neues Album "Hackney Diamonds". Und Jagger deutet bereits Pläne für eine weitere Tournee an. "Ich habe Glück, dass die Leute die Rolling Stones immer noch sehen wollen", sagte er. "Vielleicht würde ich das sonst nicht mehr machen. Aber einige Leute kommen immer noch, das ist großartig. Das gibt mir ein gutes Gefühl."

Während Gitarrist Keith Richards im dpa-Interview ankündigte, er wolle Musik machen, "bis ich umfalle", will Jagger allerdings nicht ganz so weit gehen. "Ich glaube, ich bin nicht so extrem wie Keith", sagte das Rockurgestein und lacht. "Ich mache es nur so lange, wie ich es gut machen kann, ansonsten würde ich es lieber lassen."