Schauspielerin Eva Green hat in London einen Prozess um eine Honorarzahlung von einer Million US-Dollar (910.000 Euro) gewonnen. Der High Court sah es am Freitag als erwiesen an, dass dem früheren Bond-Girl ("Casino Royale") die Summe zusteht, obwohl die Produktionsfirma den Film abgesagt hatte. Green sollte in dem Science-Fiction-Film "A Patriot" mitspielen, bevor die Produktion im Herbst 2019 eingestellt wurde.
Das Unternehmen hatte die 42-Jährige seinerseits verklagt, weil sie den Vertrag nicht erfüllt habe. Green habe ihre Mitwirkung verweigert und zudem "übertriebene kreative und finanzielle Anforderungen" gestellt. Das wies das Gericht zurück.
"Ich habe mich gewehrt, und dieses Mal hat die Gerechtigkeit gesiegt", betonte Green in einer Stellungnahme. "Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mich diese Tortur stärker, besser und weiser gemacht hat. Aber dass mein Privatleben durch die Presse und vor Gericht gezerrt wurde, war schmerzhafter und schädlicher, als ich sagen kann."
Emotionaler Ausnahmezustand
In Nachrichten an Vertraute aus einer Zeit vor Absage des Films, die während des Prozesses veröffentlicht wurden, hatte Green die Filmverantwortlichen beleidigt und einen Rückzug aus dem Projekt angedroht. Das Gericht sah dies aber nicht als Beweis für einen Vertragsbruch, sondern attestierte der Darstellerin, sie habe sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befunden. Green sei vielmehr um die Qualität des Films besorgt gewesen. Die Schauspielerin, die im Jänner zwei Tage lang ausgesagt hatte, sei zwar "erstaunlich unvorbereitet" gewesen und "in gewisser Weise eine frustrierende und unbefriedigende Zeugin". Dennoch gab das Gericht ihr schließlich recht.