Sein Comeback hat das Potenzial zur eigenen filmreifen Geschichte - Brendan Fraser. In Darren Aronofskys Drama "The Whale" feierte er sein Comeback in Hollywood - und dieses bescherte ihm eine Globe-Nominierung, einen Spotlight Award, einen Critics Choice Award und schließlich einen Oscar als bester Hauptdarsteller für die Rolle eines adipösen Englischprofessors. Hollywood liebt Comebacks genauso wie das Publikum.

In seiner tränenreichen Oscar-Dankesrede sagte er: "Es war, als wäre ich auf einer Tauchexpedition auf dem Grund des Ozeans gewesen." Und die Luft auf dem Weg zur Oberfläche wäre von einigen Leuten begleitet und beobachtet gewesen - wie von seinen beiden Söhnen und seiner Frau.

Diese Rolle erforderte viel Mut. Nun erhält der 54-Jährige auch hierzulande eine Auszeichnung: die Romy International der Tageszeitung "Kurier". Der über 1,90 Meter große Schauspieler soll sich den Preis am Samstag höchstpersönlich in Wien abholen, für drei Tage mit seiner Partnerin in Wien sein, und dabei wohl auch gleich die Werbetrommel für "The Whale" rühren - der Film startet am 28. April in den heimischen Kinos. Eine eigene Gala-Premiere ist nicht vorgesehen.

Fraser gilt als einer der großen Stars des Blockbusterkinos in den 1990ern und Nullerjahren: Er verzauberte mit seinen großen blauen Augen, den offenen Hemden und langen Haaren eine ganze Generation von Kinofans in Filmen wie "Steinzeit Junior", "Der Außenseiter", "Airheads" und natürlich mit "George -  Der aus dem Dschungel kam". Es folgten Aufträge im ernsteren Fach wie "Gods and Monsters" sowie die erfolgreiche Horror-Filmreihe "Die Mumie". Danach wurde es still um den Star: Nach Stuntverletzungen, Depressionen und psychischen Folgen durch einen sexuellen Übergriff durch den früheren Präsidenten der Hollywood Foreign Press, Philip Berk, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Die Wiedersehensfreude und seine Erfolge mit dem in Venedig uraufgeführten "The Whale" sind deswegen umso größer.