Hasskommentare, die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Druck von außen - Popstar Ariana Grande steht bereits seit vielen Jahren im Rampenlicht. Jeder Schritt, den sie in der Öffentlichkeit macht, wird dokumentiert, kommentiert und bewertet. Die 29-Jährige ist 2009 durch die Nickelodeon-Serie "Victorious" mit gerade einmal 15 Jahren bekannt geworden und startete nach dem Ende der Serie als Sängerin durch. In den vergangenen Jahren folgten zahlreiche Auszeichnungen, Werbedeals und ihre eigene Make-up-Linie "REM".
Sie zeigte sich in der Vergangenheit bei öffentlichen Auftritten stets gut gelaunt, machte Späße in Talkshows und wirkte mit sich im Reinen. Doch in der jungen Frau sah es in Wirklichkeit ganz anders aus, sie musste bereits schwere Schicksalsschläge verkraften. Die haben sie psychisch mehr belastet, als ihre Fans bisher geahnt haben.
Emotionale Worte rühren Fans
In einem aktuellen Video auf TikTok meldet sich die Sängerin bei ihrer Community. Sie hat sich äußerlich in den vergangenen Monaten sehr verändert, hat einige Kilos verloren und pompöse Make-up-Looks abgelegt. Vollkommen ungeschminkt äußert sich Grande erstmals zu den vielen bösen Kommentaren, die im Netz über sie kursieren. Ihr Gewicht sowie ihr Aussehen gerieten in den vergangenen Wochen vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ihre Fans machten sich Sorgen um Ariana, spekulierten über eine mögliche Essstörung.
Im Rahmen des Kurzvideos ruft Grande öffentlich zu mehr Achtsamkeit im Netz auf. Sie fordert ihre Fans auf, sensibler mit solchen Themen umzugehen. Wie sehr sie solche Beurteilungen belasten, gibt sie erst jetzt preis. Die 29-Jährige äußert sich nur selten über private Angelegenheiten, über ihre mentale Gesundheit sprach sie bisher noch nicht. Sichtlich nervös blickt sie in die Kamera: "Ich mache das nicht oft. Ich mag so etwa nicht und bin auch nicht gut darin. Ich möchte mit euch über die vielen Kommentare reden, die derzeit über mich und meinen Körper gemacht werden."
Traumatische Ereignisse
Es gäbe unterschiedlichste Körpertypen und jeder wäre auf seine eigene Art und Weise schön. Ihr Fans verglichen ihren Körper mit ihrer Statur aus früheren Jahren. Ariana stellt klar: "Den Körper, den ihr mit meinem aktuellen Körper vergleicht, war die ungesündeste Version meines Körpers. Ich war auf vielen Antidepressiva und habe währenddessen getrunken und ungesund gegessen". Sie sei damals am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen.
Der Zeitraum, auf den sich Grande bezieht, aber nicht explizit im Video anspricht, ist wohl das Jahr 2017. Am Ende eines ihrer Konzerte in Manchester sprengt sich ein Selbstmordattentäter im Foyer in die Luft und riss mehr als 20 Menschen mit in den Tod, weitere 800 wurden verletzt. Ein Jahr später verstarb Arianas Ex-Freund Mac Miller an einer Drogenüberdosis, die beiden hatten sich einige Monate vor seinem Tod getrennt.
Diese zwei Ereignisse haben Grande psychisch sehr zugesetzt. Wie sich nun herausstellt, versuchte sie ihre Probleme vor der Öffentlichkeit zu verstecken. "Ich weiß, ich muss mich nicht rechtfertigen, aber ich hoffe, dass durch meine Verletzlichkeit vielleicht etwas Gutes bei dem Thema herauskommen könnte", erzählt sie in dem Video.
Offener Appell für mehr Liebe
Die Sängerin möchte mit ihrem emotionalen Appell auch anderen Mut machen: "Ich möchte euch nur sagen, dass ich euch verstehe und eure Lage nachvollziehen kann." Auch wenn bestimmte Äußerungen oder Ratschläge ihrer Fans gut gemeint seien, ruft Ariana ins Gedächtnis, dass man in keinen Menschen hineinsehen kann. Man sollte also vorsichtig mit seinen eigenen Äußerungen umgehen, da man nie wissen kann, mit welchen Dämonen die Person am anderen Ende zu kämpfen hat. Immer hinter ihr steht wohl Dalton Gomez, mit dem Grande seit 2021 verheiratet ist.
Für ihr ungewohnt offenes Video erhielt die Popsängerin bereits großen Zuspruch. Ihr Statement wurde in den vergangenen zwei Tagen über 65,5 Millionen Mal angesehen und erhielt über 12 Millionen Likes. Am Ende des Videos schickt sie ihren Zusehern viel Liebe und positive Energie, die sie selbst in mancher Situation vielleicht auch gebraucht hätte.