Die japanischen Royals sorgten in den vergangenen Jahren schon mehrmals für Aufsehen, was das Thema Transparenz anbelangt. Die Öffentlichkeit kritisierte die Kaiserfamilie aufgrund dessen immer wieder. Die Monarchie und ihr Kaiserliches Hofamt (Imperial Household Agency) galten in der Vergangenheit als äußerst konservativ und hielten sich vor allem, was Skandale anbelangt, bedeckt.
Negative Presse
Ein Beispiel der jüngsten Vergangenheit ist der Ausstieg der ehemaligen Prinzessin Mako (31). Diese verlobte sich im Jahr 2017 mit Kei Komuro (31), einem Bürgerlichen. Ihre Entscheidung sorgte für herbe Kritik und Unmut in der Kaiserfamilie, ihre Eltern unterstützen ihre Entscheidung nicht. Die beiden heirateten trotz aller Widerstände im Oktober 2021, damit legte die Nichte von König Naruhito ihren Adelstitel ab. Das frisch gebackene Ehepaar bekam in den Monaten darauf jedoch keine Glückwünsche, es folgte ein Marathon an negativer Berichterstattung. Mako und Kei Komuro flüchteten Ende 2021 in die USA und wollten sich dort ein neues Leben aufbauen.
Das japanische Volk ging damals auf die Barrikaden, protestierte offen auf den Straßen. Das Kaiserliche Hofamt hat versucht, den Skandal rund um die Prinzessin mit Schweigen zu vertuschen, dies heizte die explosive Stimmung im Volk weiter an.
Schritt in die Zukunft
Nun möchten die japanischen Royals einen Schritt in die Zukunft gehen. Wie die "Japan Times" berichtet, eröffnet das Kaiserliche Hofamt erstmals ein Büro für Öffentlichkeitsarbeit. Die Kaiserfamilie möchte künftig mehr aus ihrem Leben preisgeben und für das Volk greifbarer sein. Das neue Büro soll die bisherige Schnittstelle zwischen den Royals und der Öffentlichkeit bereichern und soll andere Optionen der Informationsvermittlung zu Hilfe nehmen. Beispielsweise sollen die sozialen Medien in den kommenden Monaten und Jahren mehr miteingebunden werden und eine wichtigere Rolle spielen. Laut der "Japan Times" werden zunächst neun Mitarbeiter beschäftigt.
"Wir möchten sicherstellen, dass wir rechtzeitig ein umfassenderes Bild als in der Vergangenheit über die Aktivitäten und Persönlichkeiten der kaiserlichen Mitglieder vermitteln können", sagt Yasuhiko Nishimura, der Leiter der Behörde gegenüber der Zeitung.
Der Vater von Mako, Kronprinz Akishino (57), hatte sich bereits in den vergangenen Jahren für eine derartige Veränderung starkgemacht. Er hatte damals die negativen Schlagzeilen, die seine Tochter sowie ihren Ehemann schwer belasteten, hautnah mitbekommen und plädierte für mehr Transparenz.
Ob sich die geplanten Veränderungen wirklich positiv auf das Bild der japanischen Royals auswirken, wird sich zeigen. Bleibt zu hoffen, dass die Kaiserfamilie nicht einen Schritt nach vorne und zwei zurück macht.