Insgesamt 32 Grammys, jahrzehntelange Erfolge und seit 2005 auch immer wieder eine eigene Modelinie: Sängerin Beyoncé Giselle Knowles-Carter hat im Laufe ihrer Karriere vieles erreicht. Durch die vier neuen Trophäen, die die 41-Jährige bei der am Sonntag stattgefundenen 65. Grammy-Verleihung erhielt, ist sie nun der erfolgreichste Grammy-Star aller Zeiten und löste damit den britisch-ungarischen Dirigenten Georg Solti mit seinen 31 Auszeichnungen ab. "Ich versuche, nicht zu emotional zu sein. Ich versuche, diese Nacht einfach anzunehmen", sagte die R&B-Künstlerin sichtlich gerührt.
Bekanntheit erlangte die aus Houston stammende "Künstlerin des Jahrzehnts" (Auszeichnung vom "Billboard"-Magazin 2009) mit ihrer Band Destiny’s Child, mit der sie bis zur Auflösung 2005 gemeinsam auftrat. Danach verfolgte sie endgültig ihre Solokarriere und verkaufte insgesamt mehr als 200 Millionen Tonträger.
Doch nicht immer wird die Ehefrau von Rapper Jay-Z hochgelobt. Gerade in der vergangenen Woche wurde ihr noch Heuchelei vorgeworfen, als sie nach vierjähriger Auftrittspause ein Konzert in Dubai bei der Eröffnung des Luxushotels "Atlantis The Royal" gab. Auch für eine Gage von 24 Millionen Dollar könne eine Sängerin, die sich selbst für die Rechte der LGBTQ+-Community einsetzt – und mit "Renaissance" schwarzen und queeren Menschen auch ein Album widmete – nicht in einem Land auftreten, das die Rechte von Homosexuellen stark einschränkt, lautete die Kritik vieler Fans.
Doch die Empörung über den Auftritt im Emirat scheint der Bewunderung der "Beyhives", wie sich die Fans von "Queen Bey" nennen, keinen Abbruch zu tun. Unter ihrem Instagram-Posting, das sie nach der Grammy-Verleihung postete, hagelte es wohlwollende Kommentare ("Du bist eine Königin", "Es wird nie mehr eine wie dich geben", "Ich weine") und unzählige Herzen. Und auch ihre neue Modekollektion, die am 9. Februar erscheint, wird von ihnen "sehnsüchtig erwartet", wie man mehrfach in den sozialen Medien lesen kann.
Bereits 2005 gründete Beyoncé mit ihrer Mutter Célestine Ann "Tina" Beyoncé ihre erste zeitgenössische Damenmode-Linie "House of Deréon", danach folgten mehrere Kollektionen und Kollaborationen – unter anderem mit C&A. 2014 schloss sie einen Vertrag mit der britischen Modekette Topshop, um ihre eigene Sportbekleidungslinie auf den Markt zu bringen, 2016 erschien die erste 200 Teile umfassende Kollektion der "Ivy Park" genannten Linie. Doch als bekannt wurde, dass Topshop-Besitzer Philip Green der sexuellen Belästigung und rassistischer Diskriminierung beschuldigt wurde, kaufte der Superstar die Anteile an ihrer Marke zurück und wurde zur Alleineigentümerin. Seit 2019 hat sie eine Partnerschaft mit Adidas und mit dem deutschen Sportartikelhersteller wird sie nun in der kommenden Woche ihre "Park-Trail"-Kollektion verkaufen.
Daniela Winkler