Stress im Alltag, der Perfektionismus auf Social Media und der Druck von außen – psychische Erkrankungen – und so auch Essstörungen – sind auch bei Personen des öffentlichen Lebens keine Seltenheit. Viele Influencer, Schauspieler oder Sänger haben mit Angststörungen, Depressionen oder Magersucht zu kämpfen.
Der Kampf mit dem eigenen Körper
Der Weg aus diesem Teufelskreis, der einen immer wieder einholen zu scheint, ist nicht leicht und ohne professionelle Hilfe kaum zu meistern. Viele Promis verschweigen ihre Probleme jedoch vor der Öffentlichkeit, wollen ihr perfektes Image wahren oder haben einfach nicht die Kraft, ihren Kampf öffentlich zu machen.
Doch in den vergangenen Jahren wächst die Bereitschaft, sich zu öffnen, immer mehr junge Menschen thematisieren ihre psychischen Probleme oder den Kampf mit dem Essen. Eine davon ist die brasilianisch-amerikanische Schauspielerin Camila Mendes. Die 28-Jährige hat durch ihre Rolle der Veronica Lodge in der Serie "Riverdale" große Bekanntheit erlangt. Doch mit dem Ruhm kamen auch die Schattenseiten der Industrie wieder ans Licht.
Im Zuge der Dreharbeiten zur ersten Staffel hatte die Schauspielerin mit ihrer Magersucht zu kämpfen. Die ständigen Aufnahmen ihres Körpers machten ihr zu schaffen und sie schlitterte abermals in eine Essstörung. "Ich habe damals jede Folge nachgesehen und mir dabei gedacht: 'Oh mein Gott, mein Bauch.' Ich war so unsicher. Ich habe mich angesehen und kritisch analysiert", erzählt sie nun Eilleen Kelly in der aktuellen Folge des Podcasts "Going Mental". Jahre später kann sie offen über ihre damaligen Unsicherheiten und Probleme reden.
Nur durch ihren Weg zu einer Therapeutin sowie die Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin schaffte sie den Weg aus der Magersucht. Sie half Mendes ihre Angst vor Brot zu überwinden. "Ich hatte solche Angst davor, Kohlenhydrate zu essen. Deshalb hab ich es für eine lange Zeit vermieden. Dann aß ich in kurzer Zeit wieder viel zu viel davon. Es war ein furchtbarer Kreislauf." Die Ernährungsberaterin half der Schauspielerin Brot wieder in ihr Leben zu integrieren und sagte: "Siehst du, es wird dich nicht umbringen."
Langwieriger Genesungsprozess
Doch der Prozess der Genesung war langwierig. Mendes rät auch anderen, die unter Essstörungen oder anderen psychischen Problemen leiden, einen Experten aufzusuchen. "Ich hätte es nie selbst geschafft, da wieder herauszukommen. Freunde und Familie können dir nicht immer den Rat geben, den du gerade brauchst. Auch wenn sie es nicht wollen, können sie es sogar schlimmer machen."
Die 28-Jährige gilt als geheilt, sei aber immer noch in Behandlung bei einer Therapeutin. Nach ihrem Kampf mit der Essstörung will sie anderen mit den gleichen Sorgen Mut machen und einen Schritt in die richtige Richtung setzen. Obwohl ihr Weg noch nicht vorbei ist und Mendes weiter an sich arbeiten will, hält sie fest: "Am Ende des Tages ist nur wichtig, dass man gesund ist."