Spritzige Coversongs, aufwendige Tanz-Choreografien und eine Handlung inklusive dramatischer Wendungen – Anfang der 2000er-Jahre erhielten Tanz- und Musicalfilme weltweit wieder eine große Bühne. Millionen von Zusehern strömten für Disney-Klassiker wie "High School Musical" in die Kinos oder saßen gebannt vor den Fernsehbildschirmen.

Auf diesen Zug sprang 2009 auch der US-Sender Fox auf, sie entwickelten die Kultserie "Glee". Die Musical-Comedy-Serie erlangte durch ihre einzigartigen Coversongs weltweit an Bekanntheit. Im Zuge dessen wurden die Schauspieler des Casts zu Stars. Die Serie hatte schnell eine treue Fangemeinschaft, die ihre "Glee"-Stars verehrten. Namen wie Cory Monteith, Lea Michele, Naya Rivera oder Chord Overstreet sind vielen auch heute noch ein Begriff. Einige der Schauspieler erhielten auch nach Ende der Serie viele Aufträge oder starteten ihre eigene Solo-Musikkarriere.

Die Schattenseiten des Erfolges

Doch im Laufe der Jahre wurde klar: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Die perfekten Seriencharaktere hatten privat oft mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Drogen, Alkohol, Depressionen und Angststörungen ließen die Fassade der "Glee"-Stars bröckeln. Viele Fans sprachen von dem sogenannten "Glee-Fluch", der viele der Hauptcharaktere einholen zu schien. Mit dem Tod von Cory Monteith mussten die Serie und der Cast zum ersten Mal einen herben Schlag einstecken. Als Footballspieler und Sänger Finn Hudson begeisterte er unzählige Fans. Doch privat sah es anders aus, der Star hatte mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Im Juli 2013 wurde er leblos in seinem Hotelzimmer in Vancouver gefunden, Todesursache war eine Überdosis Heroin.

Cory Monteith
Cory Monteith © AP (Chris Pizzello)

Co-Star Mark Salling starb 2018 unter tragischen Umständen. Ihm drohte eine lange Haftstrafe aufgrund des Besitzes von Kinderpornografie und er nahm sich daraufhin selbst das Leben. Seine ehemalige Partnerin Naya Rivera verlor ihr Leben 2020 im Zuge eines Bootsunfalls. Sie machte mit ihrem Sohn Josey einen Ausflug zum Lake Piru in Kalifornien. Rivera sprang mit dem Buben ins Wasser, doch sie erlitt laut Auskunft der Behörden einen Schwächeanfall. Ihren Sohn konnte sie noch mit letzter Kraft auf das Boot hieven, sie selbst ertrank.

Diese tragischen Schicksale werden im Zuge der neuen Dokumentation "The Price of Glee" wieder aufgearbeitet. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von "Glee" auf das Fernsehen sowie die Popkultur. "The Price of Glee" zeigt die Schattenseiten des großen Erfolges, die Kluft zwischen Erfolg und Unglück sowie das Leben der Schauspieler abseits der Kamera auf. Denn wie heißt es so schön: Freud und Leid liegen sehr nah beieinander.