Bei der letztjährigen Eröffnung der Filmfestspiele in Cannes hatte sie mit ihrem Kleid ein Zeichen gesetzt. Darauf stand in großen Buchstaben auf Französisch „plus forts ensemble“, zu Deutsch: „gemeinsam stärker“. In einem Interview sagte Iris Berben über diesen Auftritt: „Wir leben immer noch inmitten von Unruhe und Ungewissheit, und ich wollte dieses kleine Statement in die Welt setzen, dass wir es nur gemeinsam schaffen – in der Kultur, in der Gesellschaft, in der Bekämpfung der Pandemie, in der Gesamtheit der Veränderung, in der sich unsere Welt befindet.“
Nun hat die 72-Jährige erneut bekräftigt, dass sie an eine gerechtere Welt glaube. Im Vorfeld ihres nächste Woche in die Kinos kommenden Films „Triangle of Sadness“, in dem es um soziale Ungleichheit geht, erklärte Berben: „Ich bin in den 60ern und 70ern sozialisiert und politisiert worden. Ich habe den Traum nicht aufgegeben. Ich erschrecke mich aber auch darüber, dass ich 2022 merke: Man muss die Demokratie noch einmal verteidigen. Ich hätte mir auch nicht vorgestellt, dass man sich gegen gewisse Frauenbilder wieder auflehnen muss.“
Für sie als Schauspielerin habe sich manches aber auch positiv entwickelt: „Früher haben sich Frauen mit 60 oder 70 Jahren von selbst zurückgezogen, sie sind gewissermaßen in ihrem eigenen Beige versunken. Das hat sich verändert, ob in Politik, Mode oder Kunst. Du wirst anders wahrgenommen."