Am vergangenen Wochenende trat Musiker Evan Parks, der gebürtige Kalifornier mit Kärntner Wurzeln, zusammen mit Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst und Eko Fresh auf der Kundgebung von Black Voices, dem "Diversity Festival" in Wien, vor Hunderten Menschen auf. Der Grund? Sie wollten gemeinsam auf das Black-Voices-Volksbegehren aufmerksam machen. Es benötigt 100.000 Unterschriften, um offiziell im Nationalrat besprochen zu werden. Dieses erste antirassistische Volksbegehren in der Geschichte Österreich kann man noch bis Montag, den 26. September, um 20 Uhr unterschreiben.
Sechs Stunden lang gab es ein großes Konzert auf dem Karlsplatz, bei dem sich das Publikum an den verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern erfreuen konnte. Einige standen sogar mehrere Stunden an, nur um etwa Songcontest-Star Conchita Wurst zu sehen. Dieser unterstütze "Black Voices", weil es darum gehe, den "Rassismus gesetzlich zu bekämpfen", so der Künstler in einer früheren Videobotschaft.
Das Volksbegehren ist zwar aus der Black-Lives-Matter-Bewegung entstanden. Es versteht sich aber nicht nur als Initiative gegen Rassismus gegen schwarze Menschen. "Das Volksbegehren ist der Ort für alle Leute, denen immer gesagt wurde, hier gehörst du nicht her, und für alle, die gegen diese Ungerechtigkeiten ankämpfen wollen", betonte Sprecherin Noomi Anyanwu unlängst in einem Interview mit dem "Standard". Der Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung sei daher auch ein Anliegen von vielen "queeren" Menschen. (Anmerkung: Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung nicht der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen und/oder heterosexuellen Norm entspricht.)