Bis er auf dem britischen Thron sitzt, dürfte noch viel Zeit vergehen. Die "Times" hat ausgerechnet, dass es locker bis zum Jahr 2072 dauern könnte, bis Prinz George gekrönt wird – sein Vater William hätte dann sein 90. Lebensjahr erreicht. Ob die Monarchie, wie wir sie kennen, bis dahin überhaupt durchhält? Abwarten. Trotzdem stehen für den kleinen George, der am 22. Juli seinen neunten Geburtstag feiert, schon jetzt Veränderungen an. Aufmerksame Beobachter wiesen bereits im vergangenen Jahr darauf hin, wie – zumindest im Blick auf die Garderobe – aus dem kleinen Prinzen George allmählich ein großer Bub und künftiger König wird: Die kurzen Shorts – vom Nachwuchs der britischen Oberschicht bei fast jedem Wetter getragen – werden bei offiziellen Auftritten langsam gegen die lange Anzughose eingetauscht. Teil eines speziellen Dresscodes ...

Der wohl bevorstehende Umzug seiner Familie von London ins rund 40 Kilometer entfernte Windsor dürfte zudem für George – wie auch für seine Schwester Charlotte – einen Schulwechsel bedeuten. Bisher gehen beide im Londoner Stadtteil Battersea zur Schule.

Der älteste Sohn von Prinz William und Herzogin Kate soll schon Probetage an anderen Schulen absolviert haben. Längst laufen die Spekulationen, ob die Familie George nach Abschluss der Volksschule auch nach Eton schickt – also auf die legendäre, elitäre Kaderschmiede in Windsor, die auch Prinz William (40) besuchte. "Es wäre auf jeden Fall keine Überraschung", sagt der Monarchie-Experte von der Universität Bangor, Craig Prescott. "Seit die Royals Internate besuchen, lässt sich ein Muster erkennen, dass Väter ihre Söhne dorthin schicken, wo sie auch selbst hingegangen sind." So besuchte etwa Prinz Charles wie sein Vater Philip das schottische Internat Gordonstoun.

Mit seiner Mutter Kate in Wimbledon am 10. Juli
Mit seiner Mutter Kate in Wimbledon am 10. Juli © AP

Ein Vorteil von Schulen wie Eton sei, dass sie Erfahrung mit Royals und Schülern ähnlicher Hintergründe hätten, erklärt Prescott. "Ich würde erwarten, dass George dort einfach behandelt wird wie alle anderen Buben auch." Außerdem sei die Schule nahe an dem mutmaßlichen neuen Zuhause der Cambridge-Familie, die sich gen Windsor orientieren, um näher bei der Queen zu sein und mehr Freiheiten zu haben als in London.

"Ich bin nicht sicher, ob es eine sinnvolle Idee ist, George auf eine Bubenschule zu schicken, [...] die so eng mit Privilegien, Geld und dubiosen Politikern in Verbindung gebracht wird. Man stelle sich die Schlagzeilen vor", kommentiert die "Telegraph"-Autorin Sophia Money-Coutts. Auch Herzogin Kate (40) soll dem "Express" zufolge mit dem Gedanken geliebäugelt haben, George stattdessen auf ihre alte Schule – das Marlborough College – zu schicken. Diese wäre allerdings deutlich weiter von Windsor entfernt.

Unabhängig davon, welche Schule es wird, rechnet Experte Prescott nicht damit, dass der derzeit Dritte in der britischen Thronfolge in naher Zukunft deutlich stärker im Licht der Öffentlichkeit stehen wird. "Sowohl der Herzog als auch die Herzogin von Cambridge haben klargemacht, dass sie wollen, dass ihre Kinder eine so 'normale' Kindheit wie möglich haben."