"Ein neuer Anfang" heißt das Album, mit dem der selbst ernannte "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen will. Denn manche empfinden ihn als konservativ oder rechtsgerichtet. Auf der neuen Studioplatte zeigt sich der österreichische Sänger (37) von einer progressiveren Seite – und bleibt doch der Alte.
"Ob Frau und Mann/oder Mann und Mann/oder zwei Mädchen dann" und "Du bist so wie du bist/und das ist gut so" heißt es etwa im Song "Liebeleben". Und im "Ram Sam Song" verarbeitet Gabalier ein marokkanisches Kinderlied. Zum Einstieg in das Album präsentiert er aber erst mal drei richtige Stadion-Kracher für seine traditionellen Fans.
"Ja, wir haben natürlich auf dicke Hose gemacht", sagt der Mann mit der gut geräucherten Stimme. Mit hymnischen Nummern wie "Jede Zeit und jeder Held hat seine Wunden" oder "Ein neuer Anfang" und dem Dance-Track "Bügel dein Dirndl gscheit auf" will Gabalier nach den Coronajahren die ausgelassene Konzert- und Volksfest-Stimmung wieder aufleben lassen. "Wir scharren mit den Hufen. Wir können es kaum erwarten, von der Kette gelassen zu werden", erzählt der Künstler, der am 29. Juli auf der Seebühne Mörbisch spielt und am 19. sowie 20. August Kitzbühel unsicher machen wird.
Mit dem Dirndl-Song und dem dazugehörigen Video zeigt Gabalier, dass in seiner Welt doch noch vieles den gewohnten Gang geht. Er wolle "an deiner Seiten mit mei'm Bügeleisen auf und nieder gleiten" heißt es an einer Stelle. Dazu sieht man schöne Frauen, die bügeln, nähen und Kartoffeln schälen.
Mit "Liebeleben" möchte Gabalier dann aber ein anderes Zeichen setzen. "Ich wollte mit diesem Song (...) dann auch einfach einmal klarstellen, dass ich da überhaupt kein Problem habe", sagt er. "Wir haben immer wieder homosexuelle Pärchen unter den Fans bei den Konzerten, bei den Fernsehshows, die so eine Freude haben mit der Musik."