Die Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat nach eigener Aussage Schuldgefühle, weil sie als Ukrainerin mit ihren Kindern in Hamburg in Sicherheit ist. "Die erste Woche des Krieges war für uns alle sehr schlimm", sagte Natalia Klitschko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch. "Unsere Kinder hatten sehr viel Angst um ihren Papa."

Klitschko und ihre Kinder versuchen demnach, das normale Leben in Deutschland trotz des Krieges in der Ukraine aufrechtzuerhalten. "Aber das Schuldgefühl bleibt. Man fühlt sich schuldig, weil man hier in Sicherheit ist und die Menschen, die wir lieben, in der Ukraine sind und für uns kämpfen", so Klitschko.

"Jeder der kämpft und stirbt, stirbt für Europa"

Die 48-Jährige finde es schrecklich, wie viele junge Menschen auf beiden Seiten zur Waffe greifen müssten. "Ich glaube, die russischen Mütter werden das ihrer Regierung nie verzeihen."

Die große Hilfsbereitschaft in Deutschland ist laut Klitschko unter anderem der Angst vor einem dritten Weltkrieg geschuldet. "Mittlerweile ist vielen Europäern klar: Wenn das in der Ukraine nicht aufhört, kann jedes Land das nächste sein. Jeder, der dort für die Ukraine kämpft und stirbt, stirbt nicht nur für sein Land, sondern auch für Europa."