Das von den Brüdern Grimm berühmt gemachte Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge" war als Zeichentrickfilm 1937 der endgültige Durchbruch für das Filmstudio von Walt Disney. Der Klassiker wird nun neu verfilmt (man will sich ausdrücklich auf den Disneyfilm und nicht das originale Märchen beziehen) und sorgt im Vorfeld für harsche Kritik. Der kleinwüchsige Schauspielstar Peter Dinklage ("Game of Thrones", "I Care a Lot") äußerte seine Bedenken über die von ihm befürchtete Darstellung der Zwerge. Disney geht nun offenbar in die Nachdenkphase.
Ausgangspunkt waren Aussagen Dinklages in dem "WTF"-Podcast von Marc Maron. Dinklage hatte sich darin über die Neuverfilmung geäußert: "Ich war ein wenig erstaunt darüber, dass sie sehr stolz darauf waren, so fortschrittlich zu sein und eine Latina als Schneewittchen zu besetzen. Aber sie erzählen immer noch die problematische Geschichte von 'Schneewittchen und den sieben Zwergen'". Er halte das Konzept von sieben Männern, die in einer Höhle leben für "verdammt rückständig" und nahm sich selbst in Verantwortung: Er habe, so Dinklage, vielleicht zu wenig getan, um auf die Diskriminierung und Gedankenlosigkeit gegenüber Kleinwüchsigen hinzuweisen. Er hätte sich einen "coolen, zeitgemäßen Dreh" gefreut.
Die Dreharbeiten sollen heuer starten, wobei es sich bei der von Dinklage angesprochenen Latina um Rachel Zegler ("West Side Story") handelt, die die Hauptrolle übernimmt. Die Rolle der "bösen Königin" hat "Wonder Woman" Gal Gadot erhalten. Wer die Zwerge darstellen soll, ist noch nicht bekannt. Das Disneystudio hat auf Dinklages Kritik reagiert und ließ vermelden, dass sich sehr wohl um die Darstellung der Zwerge Gedanken mache: "Um die Stereotypen aus dem Original-Zeichentrickfilm nicht zu verstärken, verfolgen wir mit diesen sieben Figuren einen anderen Ansatz und haben uns mit Mitgliedern der 'Kleinwüchsigen-Gemeinschaft' beraten."