John Cleese (82), Teil der oft als blasphemisch wahrgenommenen früheren Komikergruppe Monty Python ("Das Leben des Brian"), ist durchaus gläubig. "Religion als solche kann sehr hilfreich sein, solange es nicht um organisierte Religion geht", sagte der Brite der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag.
"Ein Jesus, ein Mohammed oder ein Buddha hatten zutiefst mystische Erfahrungen, aber ihren Nachfolgern, insbesondere im Christentum und Islam, ging es nur um reine egoistische Machtausübung", so der 82-Jährige. Und in diesem Sinne seien auch die Lehren interpretiert worden, meinte Cleese im Interview.
"Wir brauchen eine Religion, in der es nicht darum geht, das eigene Ego oder das Ego der jeweiligen Glaubensrichtung aufzublasen", sagte Cleese. Gegen mystische Erfahrungswelten habe er nichts. "Wir verstehen immer noch nicht, woher wir kommen. Ja, es gibt das Konzept des Urknalls. Aber was sagt das schon aus? Die Wissenschafter, die glauben, dass sie alles erklären können, haben völlig die Tuchfühlung mit der Realität verloren." Ihn fasziniere ein mögliches Leben nach dem Tod. "Ich beschäftigte mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema der Nahtod-Erfahrungen, und ich bin inzwischen überzeugt, dass es danach etwas geben muss."