"Die alten, etablierten Hasen, die schon ein Publikum haben, werden irgendwann wieder auf der Bühne stehen, Ausstellungen eröffnen und so weiter", sagte Jan Josef Liefers der "Berliner Morgenpost" vom Sonntag. Fehlen wird aus seiner Sicht der Nachwuchs, der jetzt gerade durchgestartet wäre: "Debütalbum fertig, aber das Radio spielt die Single nicht (wie meist), und die Tour fällt auch noch aus." Welcher junge Künstler könne das ein Jahr lang durchhalten, fragt sich Liefers. Neulich habe ihm eine Opernsängerin gesagt, dass der Mensch sich vielleicht daran gewöhnen werde, nicht mehr ins Theater, ins Kino, auf Konzerte zu gehen, sondern lieber zu Hause auf der Couch Netflix und Co. zu schauen. "Manchmal denke ich, dass wir die Welt so, wie wir sie kennen, nicht mehr zurückkriegen werden." Aber meistens sei er optimistisch.
Liefers, der mit den "Tatort"-Fällen aus Münster die besten Quoten der Krimireihe erzielt, produziert gerade seinen ersten eigenen Film. "Es ist eine wahre Episode aus dem Leben von Erich und Margot Honecker, die nach ihrer Entmachtung und der Schließung ihrer alten Wohnsiedlung in Wandlitz als Obdachlose bei einer Pastorenfamilie in den Kinderzimmern des Pfarrhauses Asyl fanden." Liefers will auch Regie führen - "aber nein – bevor die Frage kommt –, ich werde nicht selbst mitspielen. Schon gar nicht den Honecker. Da haben wir einen viel Besseren."