Nach 30 gemeinsamen Jahren hatte er 1993 die Band verlassen. Nun trennte sich Bill Wyman auch von den materiellen Erinnerungen an seine Zeit als „Rolling Stone“. Im kalifornischen Auktionshaus Julien’s kamen am Freitag mehr als tausend Andenken unter den Hammer, darunter zahlreiche Klamotten wie ein gold-schwarzer Satin-Anzug (10.000 Dollar) oder eine weinrote Wildlederhose, die Wyman beim Freiluftkonzert der Rolling Stones am 5. Juli 1969 im Londoner Hyde Park getragen hatte. Ein einfacher Vox-Verstärker brachte sogar 106.000 Dollar ein. Diesen hatte Wyman mit dabei, als er 1962 bei der Band vorsprach. Dieses soll Keith Richards (76) und Mick Jagger (77) überzeugt haben, den Bassisten in die Gruppe aufzunehmen.
Teure Gitarren
Die höchsten Summen erzielten bei der Versteigerung vor allem Gitarren: Eine Gibson Les Paul Gold aus dem Jahr 1968, auf der einst Leadgitarrist Brian Jones gespielt hatte, brachte es auf über 700.000 Dollar (knapp 600.000 Euro), eine Fender Mustang Bass-Gitarre, die Wyman selbst benutzte, auf immerhin 380.000 Dollar.
Der Reinerlös der Auktion soll unter anderem einer Krebsstiftung und einem Meeresschutzinstitut in der Karibik zugute kommen. Bereits in den 1980ern hatte Wyman in London drei Benefizkonzerte organisiert, um den Kampf gegen die Nervenkrankheit Multiple Sklerose zu unterstützen.
2016 war der Musiker selbst an Prostatakrebs erkrankt, blieb aber bis zuletzt vielseitig aktiv. Wyman veröffentlichte nach seinem Abschied von der Band vor allem zahlreiche Bücher, darunter eines über den Maler Marc Chagall, mit dem er sich 1971 während des „Exils“ der Rolling Stones in Südfrankreich angefreundet hatte.