Richard Lugner könnte ausgerechnet zu seinem 30-Jahr-Jubiläum am Wiener Opernball von dem neuen Staatsoperndirektor Bogdan Roscic keine Loge mehr bekommen. So lassen sich Aussagen von Roscic interpretieren, der als neuer Staatsoperchef auch für den Opernball zuständig ist. "Der Opernball lebt von seinen Gästen, da sich die Zuseher und die Medien hauptsächlich für sie interessieren. Ohne Gäste wird der Direktor bald auf seinen Logen sitzen bleiben", meinte der Baumeister.
Natürlich fühlt sich der Baumeister auch schlecht behandelt. "Als Stammgast, der 30 Jahre lang in guten und in schlechten Zeiten brav seine Loge gezahlt und mit seinen Gästen für weltweite Aufmerksamkeit für Wien und den Opernball gesorgt hat, halte ich das für eine fragliche Lösung ", sagte Lugner. Dass die "Bild"-Zeitung meint, dass er den Opernball organisiere, hält Lugner "für eine Zeitungsente".
Lugner unterstrich, dass er den Ball auch international bekannt gemacht habe. "Die APA-Meldung, wen ich zum Opernball einlade, wird von allen Agenturen weltweit übernommen. Was bei anderen Meldungen eher kaum der Fall ist. Ich war Ostern 2019 im Souk in Marrakesch und sogar dort haben mich zwei Händler erkannt. Einer zeigte mir auf seinem Handy ein Bild von Ellen Macpherson (Lugners Gast 2019, Anm.) und mir", so der Baumeister.Bitter für Lugner ist auch, dass 2021 sein 30. Opernball mit prominenter Begleitung wäre. "Ich verhandle mit einem wirklich tollen Gast, für den ich tief in die Tasche greifen würde - und der auch Herrn Roscic gefallen würde", sagte der Baumeister. Falls er trotz seiner Bemühung keine Loge bekommt, dann müsste er das aber hinnehmen. "Dann sehe ich mir den Ball halt im Fernsehen an."