In Referenz zu seinen Auftritten am Opernball trägt die Figur Frack, Lackschuhe und Zylinder. Als Kulisse dient ein Nachbau des Würstelstandes bei der Oper. "Ich habe in meinem Leben viel erreicht, aber das ist etwas ganz Besonderes" freute sich Lugner im Zuge der Enthüllung am Abend vor seinem 87. Geburtstag. "Ich sehe keinen Unterschied zwischen mir und der Figur", lobte er die handwerkliche Ausführung. Auch die direkte Nachbarschaft der Figur Elle MacPhersons, Lugners Stargast beim Opernball 2019, freute den Baumeister. Die Kleidung hat er seinem launig lächelnden Ebenbild selbst gespendet.
Richard Lugner, geboren 1932 in Wien, war ab den 1960er-Jahren als Bauunternehmer tätig. 1990 eröffnete er das Einkaufszentrum "Lugner City" im 15. Wiener Gemeindebezirk. Das operative Geschäft übergab Lugner schrittweise an seine Söhne. Im öffentlichen Gespräch blieb er unter anderem mit Auftritten im Reality TV, zwei Präsidentschaftskandidaturen, sowie durch die Einladung prominenter Gäste zum Wiener Opernball. Auch seine Beziehungen zu Frauen erregten wiederholt mediales Aufsehen.
Das Wachsfigurenkabinett geht ursprünglich auf die Arbeit von Marie Tussaud zurück, die im Zuge der Französischen Revolution Totenmasken von prominenten Hingerichteten modellierte. Zu den derart verewigten zählten neben König Ludwig XVI. und Marie Antoinette auch die Revolutionäre Maximilien de Robespierre und Georges Danton. Später emigrierte Tussaud nach Großbritannien, seit 1835 gibt es eine permanente Ausstellung in London. Mittlerweile gibt es weltweite Dependancen.