Eigentlich sollte Scarlett Johanssen jüngst im Drama "Rub & Tug" den Transgender-Mann Dante "Tex" Gill spielen - der wurde in den 70er und 80er-Jahren als Chef eines Massagesalons und Prostitutionsrings in Pennsylavania berühmt. Nachdem Kritiker sie dafür rügten, dass sie einer Transgender-Persönlichkeit die Rolle wegnähme, legte sie den Part zurück. Wohl auch, um nicht schon wieder im Zentrum einer hitzigen Debatte zu stehen: Schon zuvor stand der Hollywood-Star, derzeit als "Black Widow" in "Avengers: Endgame" zu sehen, einmal im Kreuzfeuer der Kritik: Weil sie als weiße Frau in "Ghost in the Shell" die Rolle einer Japanerin übernommen hatte.
Nun hat die Schauspielerin in einem Interview ihre Rollenauswahl verteidigt: "In meinem Beruf", sagte sie, "sollte ich jede Person, jeden Baum und jedes Tier spielen dürfen. Das ist mein Job und die Anforderung meines Jobs." Die Kunst, so die Schauspielerin weiter, solle sich nicht nach der politischen Korrektheit ausrichten, sondern "frei von Einschränkungen sein."
In den sozialen Medien kam diese Botschaft nicht besonders gut an: Als Hollywoodstar solle Minderheiten nicht die Jobs wegnehmen, hieß es da vielfach. Nun hat Johansson nochmals nachgelegt: In "Variety" stellte sie fest, "dass in einer idealen Welt jeder Schauspieler in der Lage sein sollte, jeden zu spielen". Ihr sei aber sehr wohl bewusst, dass nicht jeder Schauspieler die gleichen Chancen habe wie sie. Deswegen "unterstütze ich Vielfalt in jeder Branche und werde immer für Projekte eintreten, in die alle einbezogen werden", stellte sie fest.