Im Rahmen der laufenden Debatte über sexuelle Übergriffe, entfacht durch die Vorwürfe gegen US-Filmproduzent Harvey Weinstein, haben auch mehrere Frauen aus der deutschen Film-und Fernsehbranche im Magazin "Bunte" von Belästigungen berichtet. "Einmal ist es mir passiert, dass ein Kollege eine Liebesszene ausnutzen wollte", sagte Schauspielerin Uschi Glas (73) der Zeitschrift.
"Er hat den Kuss nicht gespielt, sondern mir seine Zunge in den Mund gesteckt. Das war eine wirkliche Belästigung", so Glas. Sie habe die Szene sofort abgebrochen und den Kollegen vor dem ganzen Team zur Rede gestellt. Schauspielerin Tina Ruland (51) sagte dem Magazin, ein bekannter Produzent und ein sehr einflussreicher Regisseur hätten sie verbal belästigt. "Beide haben sich über meine Brüste ausgelassen", sagte sie zu "Bunte".
Auch TV-Moderatorin Birgit Schrowange (59) sei früher von Vorgesetzten bedrängt worden, berichtet die Illustrierte. Sie sei von einem Sendeleiter "dermaßen bedrängt und genötigt" worden, dass sie sich vor ihm geekelt habe. "Anfangs war er noch charmant zu mir. Doch er gab mir schnell zu verstehen, dass er am längeren Hebel sitzt und sich von mir mehr erwartet als verbale Freundlichkeiten", zitiert die "Bunte" die Moderatorin. "Er fing plötzlich an, mich zu betatschen, legte seine Hand auf mein Knie, streichelte mir den Nacken, wenn er hinter mir stand." Ständig habe er sie abends zum Essen eingeladen und gedroht, ihre Dienste als Ansagerin zu kürzen. "Was er auch tat, als ich nicht auf sein Drängen einging."
Die Debatte um sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft war in den USA entbrannt. Zahlreiche Schauspielerinnen haben dem Filmmogul Harvey Weinstein öffentlich vorgeworfen, sie zumindest belästigt zu haben.