Nach vierstündigen Beratungen stellten sich die acht Geschworenen in Denver (US-Staat Colorado) am Montag auf die Seite der Sängerin, wie der Sender CNN berichtete. David Mueller muss Taylor Swift als Entschädigung ein symbolisches Schmerzensgeld in Höhe von einem Dollar zahlen.
Der Disput drehte sich um einen Vorfall bei einem Fototermin im Juni 2013 in Denver, bei dem Mueller der Sängerin unter den Rock gegriffen haben soll. Der DJ, der die Grapschvorwürfe abstritt, hatte damals seinen Job bei einem Radiosender verloren. In seiner Klage gegen Swift und ihr Team behauptete er, deren Anschuldigungen hätten zu der Kündigung geführt. Swift konterte mit einer Gegenklage wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung.
Die Sängerin pochte nur auf eine symbolische Entschädigung. Nach Darstellung ihres Anwalts wollte sie allen Frauen zeigen, dass man sich gegen sexuellen Missbrauch wehren kann. Mueller wiederum hatte eine Millionenentschädigung verlangt.
Swift nahm sich vorige Woche im Zeugenstand kein Blatt vor den Mund. Der Mann habe unter ihrem Kleid nach ihrem "nackten Hintern" gegriffen. Es sei ein "sehr langes Grapschen" gewesen, erläuterte der Popstar im Gericht. Auch ihre Mutter, Andrea Swift, sagte als Mitangeklagte aus. Ihre Tochter sei nach dem Vorfall "sehr aufgewühlt" und "schrecklich beschämt" gewesen sei.
Im Backstage-Bereich einer Konzerthalle hatte Swift mit Gästen, darunter Mueller, für Fotos posiert. Der DJ wies die Vorwürfe zurück. Er habe die Sängerin, wenn überhaupt, unabsichtlich in der Rippen-Gegend berührt, führte Mueller aus.
Swift wiederum erhielt Schützenhilfe von ihrem früheren Bodyguard. Er habe deutlich gesehen, wie der Radio-DJ der Sängerin unter den Rock gegriffen habe, gab ihr ehemaliger Mitarbeiter Greg Dent zu Protokoll.
Schon am Freitag hatte Swift einen Teilsieg in dem Zivilprozess errungen. Der Richter verwarf die Vorwürfe gegen die Sängerin, dass sie persönlich eine Mitschuld an der Entlassung Muellers trage. Am Montag sprachen die Geschworenen auch ihre Mutter und einen früheren Mitarbeiter, Radiomanager Frank Bell, von diesem Vorwurf frei.