Die legendäre New Yorker Popband Blondie ("Call Me") hält wenig von Donald Trump als US-Präsident. "Arnold kommt doch aus Österreich", sagte Gitarrist Chris Stein in einem APA-Interview. "Er wäre aber sicher der bessere Präsident, garantiert." Dem konnte Sängerin Debbie Harry nur zustimmen.

Zum weltweiten Erstarken der Populisten meinten die Musiker, die am Freitag ihr neues Album "Pollinator" veröffentlichten: "Das hat viel mit Nationalismus zu tun. Die Jobs vieler Menschen sind durch Globalisierung bedroht. Oder zumindest glauben sie das", sagte Harry.

"Viele Leute realisieren nicht, wie arm manch' andere sind und wie gut es ihnen selbst geht", betonte die Popikone. "Wir im Westen leben seit langer Zeit gut. Sehr gut! In den USA nehmen die Leute das für gegeben. Sie regen sich auf, wenn einmal was nicht ganz perfekt rennt. Man sollte nicht hassen, sondern ein wenig mehr dankbar sein."

In den Sechzigern hab es eine Aufbruchsstimmung gegeben, "man wollte eine bessere Welt", so Stein. "Aber die Medien haben die Jugendbewegung nicht unterstützt." Die Demonstranten und Aktivisten "galten immer ein wenig als Gesetzlose".

In Internet-Foren ernten politische Aussagen von Künstlern oft wütende Reaktionen. "Ja, die Leute, die mir auf Facebook ausrichten, ich soll den Mund halten und lieber Musik machen", sagte Stein. "Aber warum sagen diese Leute nicht Donald Trump, er soll den Mund halten und Häuser bauen? Oder dem Arzt, der Senator geworden ist, er soll medizinische Diagnosen erstellen statt sich politisch zu äußern?"