Al Jarreau wurden insgesamt sieben Grammys für seine Hits während der 70er und 80er Jahre verliehen. Berühmt wurde der Sänger unter anderem mit Liedern wie "Mornin'," oder "We're In This Love Together". Nach Angaben seines Managers ist Jarreau während eines Krankenhausaufenthalts gestorben. Er war mit Erschöpfung in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht worden, auf ärztlichen Rat hin hat Jarreau erst vor wenigen Tagen alle für dieses Jahr geplanten Auftritte abgesagt.
Nur eine Woche vor seinem Tod ließ Jarreaus Sohn wissen, sein Vater sei auf dem Wege der Besserung.
Jarreau startete seine internationale Karriere 1975 mit einer sechsmonatigen Tour durch die Klubs von Hamburg. 1976 kam sein zweites Album, Glow, heraus. 1977 wurden Ausschnitte von der Europatournee auch auf die Platte Look to the Rainbow gepresst.
Hier machte ihn vor allem die Liveversion von Dave Brubecks Klassiker Take Five mit einem Schlag bekannt. Er erhielt den deutschen Schallplattenpreis für Nachwuchskünstler. Auch in den USA wuchs seine Bekannt- und Beliebtheit.
Erst im November vergangenen Jahres spielte Jarreau gemeinsam mit der NDR Bigband im Wiener Konzerthaus sein letztes Österreichkonzert.
Geboren wurde Alwyn Lopez Jarreau im März 1940 in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin als fünftes von sechs Kindern einer eher armen Familie. Mit Musik kam er schon als Kleinkind in Berührung: Seine Mutter war Kirchenorganistin, sein Vater Pfarrer. In der Kirche hatte der spätere Jazz-Star denn auch seinen ersten Soloauftritt - mit gerade einmal vier Jahren. Während seines späteren Psychologiestudiums am Ripon College von Wisconsin und dann als Sozialarbeiter in San Francisco trat er regelmäßig in Nachtclubs auf.
Seine internationale Karriere begann spät, als Al Jarreau bereits 35 Jahre alt war: Bei einem Auftritt im "Bla Bla Cafe" in Hollywood fiel er einem Talentsucher der Plattenfirma Warner Brothers auf, die kurz danach seine erste Platte ("We got By") herausbrachte, ein Jahr später kam das zweite Album "Take Five". Nach einer Europatournee erhielt Jarreau 1977 den deutschen Schallplattenpreis für Nachwuchskünstler. Im gleichen Jahr bekam er in den USA seinen ersten Grammy als bester männlicher Jazz-Sänger.
Sechs weitere Grammys
Es folgten sechs weitere Grammys und als einziger Künstler überhaupt erhielt Al Jarreau die begehrten Preise gleich in drei unterschiedlichen Kategorien - Jazz, Pop sowie Rhythm and Blues. Ausgezeichnet wurde damit eine Stimme, die alle Ausdrucksformen der afroamerikanischen Gesangskunst in sich vereinigt - von Blues über Gospel bis zum Soul. Berühmt war der Sänger mit dem breiten Lächeln auch für seine täuschend echte Imitation von Instrumenten, weshalb ihn ein Kritiker einmal als "Mann mit dem Orchester der Kehle" rühmte.
In den 90er-Jahren bekam die Karriere des Vaters von zwei Kindern einen Knick, seine Platten verkauften sich nur noch schleppend. Erst im März 2000 verhalf ihm das Album "Tomorrow Today" zu einem Comeback - pünktlich zum 60. Geburtstag. 2004 löste der Jarreau dann sein langjähriges Versprechen ein und brachte endlich ein klassisches Jazz-Album heraus, unter dem Titel "Accentuate the Positive". Dies sei auch seine eigene Lebensdevise, sagte Al Jarreau dazu.