Nach den Boykottaufrufen namhafter Designer gegen US-Präsidentengattin Melania Trump hat die chinesische Designerin Taoray Wang ein anderes Familienmitglied als prominente Kundin gewonnen: Bei ihrer Modenschau bei der New Yorker Fashion Week saß Tiffany Trump, die jüngste Tochter von US-Präsident Donald Trump, am Samstag als Ehrengast in der ersten Reihe.
Auch bei der Amtseinführung ihres Vaters hatte die 23-Jährige schon Kreationen der Designerin aus Shanghai getragen. Über die Boykottaufrufe habe sie gar nicht nachgedacht, sagte Wang. Sie sei schließlich "sehr aufgeschlossen" und arbeite mit vielen "internationalen Berühmtheiten" zusammen. Statt ihren Kunden "ein Etikett anzuheften", interessiere sie sich eher für ihre "inneren Werte", sagte Wang, die in New York ihr erstes Geschäft außerhalb Chinas eröffnen will. Auch ihre Kundinnen seien über die Zusammenarbeit mit Tiffany Trump, einer "wunderbaren jungen Frau", begeistert gewesen.
Keine Kleider für Melania
Vor Trumps Amtseinführung hatten mehrere Designer öffentlich erklärt, aus politischen Gründen nicht für Melania Trump arbeiten zu wollen. Die in New York lebende französische Designerin Sophie Theallet, zu deren Kundinnen auch Trumps Vorgängerin Michelle Obama zählt, verkündete Mitte November als erste ihren Boykott. Designer wie Marc Jacobs und Derek Lam folgten ihrem Beispiel.
Bei der Vereidigung ihres Mannes trug Melania Trump, ein Ex-Model aus Slowenien, schließlich ein hellblaues Kostüm des US-Designers Ralph Lauren. Bei verschiedenen Bällen in Washington erschien sie am Abend in einem Abendkleid des in den USA lebenden französischen Designers Hervé Pierre.
Auch Designer wie Carolina Herrera, Calvin Klein, Diane von Fürstenberg und Tommy Hilfiger wiesen die Boykottaufrufe zurück. Jeder sollte stolz sein, die neue First Lady und Trumps Tochter Ivanka einkleiden zu dürfen, sagte Hilfiger, der ein Büro im Trump Tower in New York hat.