Es ist wohl einer der härtesten Jobs am Wiener Opernball. Seit zehn Jahren beschützt Christian Löschnigg mit seinem Team von stunt.at die Gäste von Richard Lugner vor Selbstdarstellern, gestressten Journalisten - und mitunter auch vor dem Temperament des Baumeisters. "Es ist alljährlich der pure Wahnsinn", sagte Löschnigg der APA.
Schon der Beginn der Geschäftsbeziehung zwischen Löschnigg und Lugner war richtungsweisend. "Wir haben vor Jahren am Erzberg einen Stunt mit Herrn Lugner gemacht. Dort zündeten wir ihn an und machten einen 'burning Lugner' aus ihm", erinnerte sich der Stuntman und Bodyguard. Seitdem sind sie auch am Opernball vertreten.
Oft kritische Momente
Die Hauptaufgabe des Teams rund um den Steirer ist es, dass der Gast den Opernball möglichst unbeschadet an Körper und Psyche wieder verlassen kann. Dabei gibt es natürlich einige besonders kritische Momente: So muss der Gast einmal in die Loge gelotst und danach bei Ausflügen - wie etwa zur Toilette - abgeschirmt werden. "Es sind Harakiri-Aktionen. Zwei, drei Mal habe ich dabei schon eine Kamera gefressen - auf gut steirisch gesagt", erinnerte sich Löschnigg.
Dabei ist das Verhältnis zur Presse überhaupt nicht angespannt. "Wir kennen viele ja seit Jahren und die meisten halten sich an die Spielregeln", sagte der Bodyguard. Probleme gäbe es eher mit "selbst ernannten Journalisten, die sich auf dem Ball aufspielen". "Das sind die schlimmsten", meinte Löschnigg.
Für die Gäste gilt dem Bodyguard zufolge eine Faustregel: "Je bekannter der Gast, umso entspannter ist er. Mit Nicollette Sheridan hatten wir einen großen Spaß, sie war eine ganz Lustige. Auch Dieter Bohlen war easy cheesy", sagte Löschnigg. Die größten Probleme gab es mit Ruby Rubacuori - oder besser gesagt mit ihrem Bodyguard. "Der hatte offenbar einen italienischen Verfolger und überall Gespenster gesehen. Wir haben ihm dann aber gesagt, solange wir nicht nervös sind, brauchst du es auch nicht zu sein", meinte der Bodyguard.
Immer wieder Ausraster
Mitunter sorgt auch Lugner mit seinem Temperament für etwas Ungemach: "Ausraster kommen immer wieder vor. Das hängt damit zusammen, dass Herr Lugner alles perfekt haben möchte und das nicht immer möglich ist. Aber sie sind immer schnell vorbei und wenn man Herrn Lugner kennt, weiß man, dass es nie persönlich gemeint ist", sagte Löschnigg.
Am 23. Februar wird Löschnigg auf die Schauspielerin Goldie Hawn aufpassen. "Es wird sicher wieder ein Wahnsinn, aber es macht auch einen riesen Spaß", sagte der Bodyguard.