Die Veröffentlichung der privaten Nacktfotos von Stars hatte vor zwei Jahren die US-Unterhaltungsbranche geschockt - nun ist einer der beteiligten Hacker zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Gegen den 36-jährigen Ryan Collins verhängte ein Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania eine Strafe von 18 Monaten Gefängnis, wie aus veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Die Strafe fiel relativ milde aus, weil sich Collins im Mai schuldig bekannt hatte. Auch konnte ihm nach Angaben der Staatsanwaltschaft lediglich der Cyber-Diebstahl, nicht aber die Veröffentlichung der Fotos nachgewiesen werden.
Als Folge der Hackerattacken waren Nacktbilder von Stars wie der Schauspielerin Jennifer Lawrence und dem Model Kate Upton im Netz aufgetaucht. Nach Angaben der Ermittler gab es mehr als 600 Opfer dieser Cyberangriffe, viele davon aus der Unterhaltungsbranche in Los Angeles.
Falsche E-Mails
Um an die privaten Daten und Bilder zu gelangen, hatte Collins seinen Opfern eine Falle gestellt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schickte er ihnen E-Mails, die so aussahen, als stammten sie von Unternehmen wie Apple oder Google, und bat sie um ihre Nutzernamen und Passwörter. Auf diese Weise gelang es ihm, in mehr als 120 Konten einzudringen, viele davon von weiblichen Stars.
In manchen Fällen gelang es Collins den Angaben zufolge, mit Hilfe einer speziellen Software sämtliche von seinem Opfer in Apples iCloud abgelegten Dateien herunterzuladen. Collins täuschte seinen Opfern zudem vor, sie für Model-Aufträge gewinnen zu wollen - und erreichte auf diese Weise, dass sie ihm Nacktbilder direkt zuschickten. Lawrence bezeichnete die Veröffentlichung ihrer Bilder seinerzeit als "Sexualverbrechen".
Ein weiterer wegen des Skandals angeklagter Mann wartet noch auf die Verkündung seines Strafmaßes. Der Hacker Edward Majerczyk bekannte sich ebenfalls schuldig. Ihm droht eine fünfjährige Haftstrafe.