Stargeiger David Garrett steht derzeit ungewollt im Rampenlicht. Seine Ex-Freundin, der Pornostar Ashley Youdan, wirft dem 35-Jährigen vor, sie zu harten Sexualprktiken gezwungen zu haben und ihr körperlich wie auch psychische Schäden zugefügt zu haben.

Nun meldete sich Garrett, der aus dem deutschen Aachen stammt, auch via soziale Medien zu Wort: "Ich bin sehr gerührt von der großartigen Unterstützung und Zuspruch von Euch, meinen Fans, meiner Familie, Freunden und meinem gesamten Team, welches mir Kraft gibt."

Fühlte sich einsam

Zuvor hatte er in einem Interview mit der "Welt" ausführliche über die Vorwürfe seiner Ex gesprochen. Das Leben auf Tour kann trostlos sein. So sei es auch ihm ergangen, erzählte Garrett, als er im August 2014 eine Escort-Dame gebucht habe. "Ich fühlte mich an dem Abend einsam", sagte der 35-Jährige. Aus dem Treffen wurde mehr: Sie verreisten, sprachen von Heirat. Anderthalb Jahre später ist die Beziehung am Ende - mit einer Millionen-Schadenersatzklage.

Schwere Vorwürfe

Die Vorwürfe, die die Pornodarstellerin gegen den "Teufelsgeiger" erhebt, wiegen schwer. Von harten Sexualpraktiken ist in der am vergangenen Freitag eingereichten Klage die Rede, von körperlichen und psychischen Schäden. Davon, dass Garrett die Frau gegen ihren Willen in seiner New Yorker Wohnung festhielt und sie selbst nach versuchter Flucht in das Apartment zurückholte. Garrett spricht von Lügen und Erpressung.

Verlobt?

Der Klageschrift zufolge verreisten sie nach Griechenland, stellten sich der jeweils anderen Familie vor, trafen sich auf Malta mit Garretts Band und Management. Sie sei aus Kalifornien zu ihm an die Ostküste gezogen, habe auf seinen Wunsch hin ihre Porno-Karriere beendet und ihn auf Tourneen durch Europa und Mexiko begleitet, habe Termine für ihn geplant seinen Haushalt geführt. Ende 2015 schenkt er ihr laut Klage einen Verlobungsring.

"Es war mir sehr ernst damit", sagt auch Garrett in dem Interview über die geplante Heirat. Und doch habe er der Sache mehr Zeit geben wollen. Zu schnell habe sie sich als seine Frau betitelt, sagt er der "Welt", "das fand ich in der Situation ein bisschen übertrieben". Im Rückblick meint er, dass sie neben den Vorbereitungen zur Ehe einen "Plan B" vorbereitet habe, um ihn zu erpressen: Über Monate habe sie Gespräche der beiden heimlich aufgezeichnet, in "privaten Unterlagen gewühlt, Fotos gemacht, auch von Rechnungsunterlagen". Wie der Streit um zwölf Millionen Dollar (10,57 Mio. Euro) Schadenersatz ausgeht, ist unklar.

Kratzer für Image

Doch das Image des attraktiven Virtuosen, der sich selbst als "Teufelsgeiger" vermarktet und bei Auftritten von Frauen umschwärmt wird, könnte durch die Geschichte einen Kratzer bekommen. Glaubt man der von Anwalt Eddie Hayes verfassten Klage, führten ihre Posts im Internet mindestens einmal zu Ärger: "In Rage" hätten den Geiger Fotos vom Verlobungsring sowie von den beiden als küssendes Paar versetzt, heißt es. Seine Mandantin habe sich im Badezimmer versteckt, bis er wütend die Tür durchbrach, und sie im Gerangel um ihr Handy zu Boden gefallen sei und sich am Oberschenkel verletzt habe. Garrett hält dagegen: "Meine Anwälte gehen davon aus, dass sie sich diesen kleinen blauen Fleck selbst zugefügt hat."

Ob der Streit bis zu Garretts Gastspiel im Rahmen seiner "Explosiv Live!"-Tour am 3. Dezember in der Wiener Stadthalle beigelegt wird, ist offen. Fest steht, dass die Nachwehen einer mindestens wechselhaften Partnerschaft ihn noch eine Weile beschäftigen dürften. Anwalt Hayes ist zuversichtlich, dass seine Mandantin Erfolg haben wird. Es gebe Beweise der harten Sexualpraktiken, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Er fasst zusammen: "Es war eine sehr umstrittene Beziehung."

Garrett bleibt bei seiner Darstellung: "Noch nie war ich gegen irgendeine Frau gewalttätig. Alles, was zwischen uns passierte, geschah einvernehmlich, ohne Gewalt und ohne jeden Zwang."

Im Herbst erscheint seine offizielle Biografie auf Deutsch.