Nach tödlichem Verkehrsunfall: Keine Anklage gegen Caitlyn Jenner
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Los Angeles schrieb am Mittwoch (Ortszeit) laut US-Medien in ihrer Einstellungsverfügung, die Untersuchung habe ergeben, dass Caitlyn Jenner (65) "knapp unterhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit" gefahren sei.
Nicht zweifelsfrei "unvernünftig"
Sie habe auch weniger als zwei Sekunden vor dem Aufprall gebremst. Nach diesen Fakten könne man nicht zweifelsfrei zu dem Schluss kommen, dass Jenner "unvernünftig" gefahren sei.
Der Unfall hatte sich am 7. Februar ereignet. Eine 69-jährige Frau war gestorben, als vier Autos ineinanderrasten. Jenner hatte mit ihrem Auto einen Wagen gerammt, der daraufhin ein weiteres Auto in den Gegenverkehr schob. Jenner kam unverletzt davon, mehrere Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht.
Die Stiefkinder des Todesopfers gehen bereits mit einer Zivilklage gegen Jenner vor. Auch eine weitere bei der Karambolage verletzte Frau hat Klage eingereicht.
Erleichterung
Der Anwalt der 65-Jährigen, Blair Berk, äußerte sich in einem Statement den Berichten zufolge zufrieden: "Wir haben von Anfang an geglaubt, dass eine umfassende und objektive Untersuchung Caitlyn von jeder strafrechtlichen Verfehlung entlasten würde." Er sei erleichtert, dass keinerlei Anklage erhoben werde. "Ein Verkehrsunfall, der niederschmetternd ist, weil ein Leben verloren wurde, ist nicht notwendigerweise auch eine kriminelle Verfehlung."
Polizeiermittler hatten im August noch erklärt, Jenner sei bei dem Auffahrunfall auf einer Küstenstraße nahe Malibu angesichts der Verkehrslage zu schnell gefahren. Bei einer Verurteilung hätte ihr bis zu ein Jahr Gefängnis gedroht, hatten US-Medien zu diesem Zeitpunkt berichtet.
Caitlyn Jenner hieß mit Vornamen noch Bruce, als der Unfall passierte. Der ehemalige Zehnkampf-Olympiasieger und Stiefvater von TV-Sternchen Kim Kardashian outete sich inzwischen als transsexuell und lebt jetzt als Frau.