Mario Götze hat sich 2014 in den Augen vieler deutscher Fußballfans unsterblich gemacht. Sein Tor im WM-Finale gegen Argentinien beschert dem Mittelfeldspieler Rampenlicht auf Lebenszeit und darüber hinaus. Doch hinter der Fassade steht ein Mensch, der den ein oder anderen Schicksalsschlag bereits verkraften musste.

Rote Ampeln und Co. wurden ignoriert

Nun ging Götze mit einem emotionalen Posting auf Instagram an die Öffentlichkeit. In diesem berichtet er über die dramatischen Stunden rund um die Geburt seines Sohnes im Sommer 2020. Bei einer Routineuntersuchung seiner Frau Ann-Kathrin habe eine Hebamme Probleme festgestellt. Der Herzschlag des Kindes sei zu langsam gewesen.

Götze beschreibt, wie seine Frau im Krankenwagen unter Blaulicht ins Krankenhaus gefahren wurde – er im Auto hinterher. „Ich hatte fast das Gefühl, mein Herz würde aufhören zu schlagen“, schrieb der Profi von Eintracht Frankfurt: „20 Minuten lang fuhren wir mit eingeschaltetem Martinshorn sehr schnell, überfuhren rote Ampeln und wichen zwischen hupenden Autos aus. [...] Ich weiß nicht einmal, wie ich das Auto auf der Straße halten konnte, denn alles, woran ich denken konnte, war: Bitte, bitte, bitte, bitte, lass es ihm gut gehen.“

Im Krankenhaus angekommen, zählte jede Minute. Das Herz des ungeborenen Kindes schlug noch, die Ärzte entschieden, den Bub auf die Welt zu bringen – sechs Wochen vor dem geplanten Geburtstermin. Der Kaiserschnitt war erfolgreich. Heute ist Romeo vier Jahre alt und der Familie geht es gut.

Götze stand damals aber vor einer schwierigen Entscheidung: Bleibt er bei seiner Familie im Krankenhaus oder geht er – entgegen der damals geltenden Pandemieregeln – zum Training. „Ich musste mich entscheiden: Fußball oder Familie“, schrieb Götze

Lange musste der damalige Star von Borussia Dortmund aber nicht nachdenken. „Ich habe den Verein angerufen und erklärt, dass ich erst zum Training kommen kann, wenn du zu 100 Prozent gesund bist“, so Götze. Dies war gleichzeitig auch das Ende seiner Zeit beim BVB, Götzes Vertrag lief Ende Juni aus. Er ist nie wieder zum Training gegangen.

Ähnliche Probleme bei Töchterchen Gioia

Vier Jahre nach der Geburt von Rome kam es bei seiner Tochter Gioia jedoch zu einem ähnlichen Drama. „Im Mutterleib hattest du auch einen sehr langsamen Puls. Zum Glück hat man das im Krankenhaus herausgefunden, sodass deine Ankunft etwas weniger dramatisch war. Keine Fahrt mit dem Krankenwagen für dich. Du kamst „nur“ vier Wochen zu früh, aber es war trotzdem anstrengend.”

Auch Gioia habe sich seitdem prächtig entwickelt. „Du lächelst viel, und du bringst auch uns zum Lächeln. Wir lieben dich mehr als alles andere auf dieser Welt.”