Das ehemalige Mitglied der britischen Erfolgsband One Direction, Liam Payne, ist tot. Der Sänger, Gitarrist und Komponist sei am Mittwoch nach einem Sturz aus dem dritten Stock eines Hotels in Buenos Aires im Alter von 31 Jahren gestorben, erklärte die Polizei der argentinischen Hauptstadt. Payne habe bei dem Sturz "sehr schwere Verletzungen erlitten", sagte der Leiter des städtischen Rettungsdienstes im Lokalfernsehen. Es habe "keine Möglichkeit der Wiederbelebung" gegeben. Kurz zuvor hatte er noch auf Snapchat gepostet, seine Follower sahen ihn und seine Freundin, Influencerin Kate Cassidy, an einem gedeckten Tisch sitzen und scherzen.
Liam Payne: Einfluss von Alkohol oder Drogen
Ihm zufolge waren die Rettungskräfte zu dem Hotel im Stadtteil Palermo geeilt, nachdem sie ein Notruf um 17.04 Uhr Ortszeit erreicht habe. Sie seien sieben Minuten nach dem Anruf angekommen und "stellten den Tod des Mannes fest, von dem wir später erfuhren, dass er ein Sänger war". Die Polizei gab an, dass der Anruf einen "aggressiven Mann" gemeldet habe, der "unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen sein könnte". Payne sei "etwa 13 oder 14 Meter" tief gestürzt und habe sich dem Anschein nach einen Schädelbasisbruch zugezogen.
Bestürzte Fans von „One Direction“
Nur wenige Minuten, nachdem die Nachricht vom Tod Paynes öffentlich wurde, versammelten sich bestürzte Fans in der Nähe des Hotels. "Die Nachricht hat mich schwer getroffen", sagte die 27-jährige Pilar Bilik, die zum Ort des Geschehens in Buenos Aires geeilt war. "Ich habe das Gefühl, einen Teil meiner Jugend verloren zu haben", sagte Fan Lena Duek, 21 Jahre alt, vor dem Hotel. Sie habe gehofft, dass die Band, die den Soundtrack ihrer Jugend geliefert habe, wieder zusammenkommen würde.
Die für eine Fernsehshow gecastete Boyband One Direction, zu deren Mitgliedern auch der Sänger Harry Styles gehörte, war weltweit enorm erfolgreich. 2016 erklärte One Direction, eine Auszeit zu nehmen.
Alkoholprobleme von Liam Payne
Der 1993 geborene Payne hatte in den vergangenen Jahren offen über seine Probleme mit Alkoholismus und der Berühmtheit gesprochen. So sagte er im Podcast „The Diary of a CEO“, er sei „am Tiefpunkt“ gewesen. Drogen und Alkohol hätten ihm während seiner Zeit mit One Direction stark zugesetzt. Gefragt, ob Suizid-Gedanken dazugehört hätten, antwortete er: „Ja.“ Und erklärte: „Es gibt Dinge, über die ich definitiv nie, nie gesprochen habe. Es war wirklich, wirklich, wirklich schlimm.“ Er ergänzt, dass niemand bemerkt habe, was in ihm vorgegangen sei. Zuletzt gab es Krieg mit seiner Ex-Freundin, die ihm Stalking vorwarf und eine Unterlassungserklärung einreichte. Und er stänkerte gegen seinen Bandkollegen Zayn Malik: „Es gibt viele Gründe, warum ich Zayn nicht mag, und es gibt viele Gründe, warum ich immer auf seiner Seite sein werde“, so Payne kürzlich. Es soll sogar hinter der Bühne zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein.
Im letzten Jahr erklärte er, an einem zweiten Soloalbum zu arbeiten und veröffentlichte im März eine Single. Nach Angaben des Magazins "Billboard" hatte Payne am 2. Oktober in Buenos Aires ein Konzert seines früheren Bandkollegen Niall Horan besucht.