Michel Blanc, der charismatische französische Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur, ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Blanc war eine zentrale Figur der französischen Komödie, besonders bekannt durch sein Mitwirken an der Filmgruppe „Le Splendid“, die für ihre spontanen und humorvollen Theaterproduktionen gefeiert wurde und einige der erfolgreichsten Komödien Frankreichs hervorbrachte. Zu den bekanntesten Werken gehört der Kultfilm „Les Bronzés“ (“Die Strandflitzer“, 1978) und seine Fortsetzung „Les Bronzés font du ski“ (“Sonne, Sex und Schneegestöber“, 1979), die nicht nur in Frankreich bis heute von Generationen geliebt werden.
„Mann mit tausend Facetten“
Michel Blanc verstand es, humorvolle, absurde Charaktere mit einer solchen Hingabe darzustellen, dass er als „Mann mit tausend Facetten“ bekannt wurde. Eine seiner denkwürdigsten Rollen war die des neurotischen, unglücklich verliebten Pascal in der Komödie „Marche à l‘ombre“ (“Zwei Fische auf dem Trockenen“, 1984), ein Film, für den Blanc nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Drehbuchautor tätig war und der ihm den César für das beste Drehbuch einbrachte.
Wandlungsfähiger Schauspieler
Auch jenseits der Komödie zeigte Blanc sein Talent als wandlungsfähiger Schauspieler. In Patrice Lecontes „Monsieur Hire“ (“Die Verlobung des Monsieur Hire“, 1989) brillierte er als zurückhaltender und geheimnisvoller Voyeur – eine Rolle, die das Publikum verblüffte und ihm viel Anerkennung von Filmkritikern einbrachte. Mit dieser Rolle zeigte er, dass er auch abseits des Komödiengenres überzeugen konnte, und etablierte sich als ernstzunehmender Darsteller.
Ein weiterer Erfolg war „Grosse Fatigue“ (1994), bei dem Blanc nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch Regie führte. In dieser klugen Satire über das Showbusiness spielt er eine fiktionalisierte Version seiner selbst und untersucht mit bitterem Humor die Tücken des Ruhms. Der Film wurde beim Filmfestival in Cannes gefeiert und gewann den Preis für das beste Drehbuch.
„La Dame de Fer“
Michel Blanc wird auch für seine späten Rollen in Filmen wie „La Dame de Fer“ (2012) und „Voyez comme on danse“ (2018) in Erinnerung bleiben, wo er mit seiner Vielschichtigkeit überzeugte und zeigte, dass seine schauspielerische Leidenschaft bis ins hohe Alter ungebrochen war. Sein Talent, scheinbar mühelos zwischen Tragödie und Komödie zu wechseln, machte ihn zu einem der facettenreichsten Schauspieler seiner Generation. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der französischen Filmlandschaft.