Sie war eine Dame of the British Empire, über Jahrzehnte eine fixe Leinwandgröße und eine der Theaterdoyennes der Insel: Maggie Smith. Nun ist die große Schauspielerin, die mit den Agatha-Christie-Verfilmungen „Tod auf dem Nil“ und „Das Böse unter der Sonne“ über „Harry Potter“ bis hin zu „Downton Abbey“ berühmt wurde, im Alter von 89 Jahren gestorben. Damit ist eine schlagfertige Stimme des Weltkinos für immer verstummt.
„Eine wahre Legende“
Vor allem auch unter ihren Kollegen sorgt ihr Tod für Betroffenheit. Ihr „Downtown Abbey“-Kollege Hugh Bonneville (60) würdigte Smith als „wahre Legende“. Jeder, der jemals eine Szene mit ihr gedreht habe, werde ihr scharfes Auge, ihren scharfen Witz und ihr herausragendes Talent bestätigen können.
„Sie war eine wahre Legende ihrer Generation und wird zum Glück in so vielen großartigen Auftritten auf der Leinwand weiterleben“, hieß es in einer Stellungnahme von Bonneville, aus der die britische Nachrichtenagentur PA und die BBC zitierten.
„Eine großartige Frau und eine brillante Schauspielerin“
Die US-Schauspielerin Whoopi Goldberg schrieb auf ihrem Instagram-Account: „Maggie Smith war eine großartige Frau und eine brillante Schauspielerin. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich das Glück hatte, mit dieser „Einzigartigkeit“ zu arbeiten. Mein herzliches Beileid an die Familie... RIP“
Auch die jungen Stars der „Harry Potter“-Verfilmungen denken mit Herzenswärme an die Dreharbeiten an der Seite der verstorbenen britischen Schauspielerin Maggie Smith zurück. In jüngeren Jahren habe sie keine Ahnung davon gehabt, welch eine Legende Smith sei, schrieb Schauspielerin Emma Watson (34), die in den Filmen die Zauberschülerin Hermine Granger verkörperte, auf Instagram.
„Erst als Erwachsene habe ich schätzen gelernt, dass ich die Leinwand mit einer wahren Definition von Größe geteilt habe.“ Maggie Smith sei „so besonders, immer lustig und immer liebenswürdig gewesen“, erklärte Schauspieler Rupert Grint in dem sozialen Netzwerk. Er schätze sich unglaublich glücklich, mit ihr gedreht zu haben und besonders, mit ihr getanzt zu haben, schrieb der 36-Jährige. Dazu stellte er ein Foto, das die beiden in ihren Rollen als Professorin Minerva McGonagall und Ron Weasley tanzend in einer Szene aus dem Film „Harry Potter und der Feuerkelch“ aus dem Jahr 2005 zeigt.
Auch Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (35) würdigte die zweimalige Oscar-Gewinnerin, die am Freitag im Alter von 89 Jahren gestorben war. In einem Statement an die Nachrichtenagentur PA beschrieb er seine mehr als fünf Jahrzehnte ältere Schauspielkollegin mit den Worten: „Sie hatte einen scharfen Verstand, eine glorreich scharfe Zunge, konnte im selben Augenblick einschüchtern und bezaubern und war, wie Ihnen jeder sagen wird, extrem lustig.“ Das Wort „Legende“ werde generell zu häufig benutzt - aber wenn es auf eine Person in der Filmbranche zutreffe, dann auf Maggie Smith.
„Harry-Potter-Community wird dich sehr vermissen“
Bonnie Wright, die in „Harry Potter“ die Ginny Weasley spielte, zollte Smith in den sozialen Medien ebenfalls Tribut und schrieb: „Die Harry Potter-Community wird dich sehr vermissen. Meine Lieblingsszene mit Maggie war, als wir alle das Tanzen für den Weihnachtsball lernten. Sie verkörperte die perfekte Balance aus Frechheit und liebevoller Fürsorge, die McGonagall auszeichnet. Sie hielt die Gryffindors auf Trab. Mein tiefstes Beileid an Maggies Familie in dieser Zeit.“
Warme Worte fand auch die Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling. „Irgendwie dachte ich, sie würde ewig leben. Ruhe in Frieden, Dame Maggie Smith“, schrieb die Schriftstellerin auf der Online-Plattform X.
Schauspiel-Kollege Rob Lowe (60), mit dem sie im Jahr 1993 für „Suddenly, Last Summer“ vor der Kamera stand, kommentierte auf seinem X-Account: „Ich bin traurig zu hören, dass Dame Maggie Smith verstorben ist. Ich hatte die unvergessliche Erfahrung, mit ihr zusammenzuarbeiten; eine Doppelrolle zu teilen war, als würde man mit einem Löwen zusammenarbeiten. Sie konnte jeden bei lebendigem Leibe auffressen, und das tat sie auch oft. Aber sie war lustig und eine großartige Gesellschaft. Und duldete keine Dummheiten. Wir werden nie eine andere sehen. Gott sei mit Ihnen, Frau Smith!“
„Waren tief betrübt“
König Charles III. (75) postete auf X ein Foto von sich und der Verstorbenen und kommentierte dieses mit folgenden Worten: „Meine Frau und ich waren tief betrübt, als wir vom Tod von Dame Maggie Smith erfuhren. Während sich der Vorhang für ein nationales Kulturgut senkt, schließen wir uns all jenen auf der ganzen Welt an, die sich mit größter Bewunderung und Zuneigung an ihre vielen großartigen Darbietungen und ihre Wärme und ihren Witz erinnern, die sowohl auf als auch abseits der Bühne durchschimmerten.“
Im Laufe ihrer erfolgreichen Karriere gewann Smith zwei Oscars, drei Emmys und zahlreiche Bühnenpreise. Sie hinterlässt zwei Söhne und Enkelkinder.