US-Popsängerin Janet Jackson, eine Schwester des verstorbenen „King of Pop“ Michael Jackson, sorgt aktuell für großes Aufsehen – diesmal jedoch nicht mit ihrer Musik. In einem Interview mit dem britischen „Guardian“ ließ sich die 58-Jährige zu einer Falschbehauptung über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hinreißen.

Kamala Harris sieht sich immer wieder mit Falschbehauptungen rund um ihre Person konfrontiert
Kamala Harris sieht sich immer wieder mit Falschbehauptungen rund um ihre Person konfrontiert © IMAGO/Daniel DeSlover

„Sie ist Inderin“

Befragt zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA und Kamala Harris (59), die als erste schwarze Präsidentin in die Geschichte eingehen könnte, entgegnete die Sängerin, dass Harris doch gar nicht schwarz sei: „Sie ist nicht schwarz. Das habe ich gehört. Sie ist Inderin. (…) Ihr Vater ist weiß, das haben sie mir gesagt. Ich meine, ich habe seit ein paar Tagen keine Nachrichten mehr gesehen. Mir wurde gesagt, dass sie herausgefunden haben, dass ihr Vater weiß ist“.

Bekanntermaßen wurde Kamala Harris‘ Mutter in Indien geboren, ihr Vater stammt jedoch aus Jamaika und ist Schwarz.

Auch auf die Frage, ob Amerika denn für eine schwarze Präsidentin bereit sei, fand die Sängerin keine klare Antwort: „Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt möchte ich darauf nicht antworten, weil ich es wirklich nicht weiß. Ich denke, es wird Chaos geben, so oder so“.

Kritik in den sozialen Medien

In den sozialen Medien erntete die 58-Jährige harsche Kritik für ihre Aussagen, mit denen sie nur – nach Vorbild von Donald Trump - das Lager der rechten Verschwörungstheoretiker befeuern würde. „Janet Jackson ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Es war unverantwortlich von ihr, etwas zu wiederholen, was sie gehört hat“, zeigte sich beispielsweise eine Userin enttäuscht.

Keine Entschuldigung

Janet Jackson hat sich zur Kritik an ihren umstrittenen Aussagen noch nicht persönlich geäußert. Die Entschuldigung eines engen Vertrauten im Namen von Jackson, wurde von der Sängerin und ihrem Management dementiert.

US-Schauspielerin Whoopi Goldberg (68) verteidigte die Grammy-Preisträgerin hingegen während einer Talk-Show in den USA: „Jackson ist nicht politikinteressiert. Sie ist eine Musikerin“. Goldberg forderte die Zuschauer auf, Jacksons Ausrutscher zu entschuldigen – zumal die Sängerin auch um ihren Bruder Tito trauere, der vor einigen Tagen unerwartet gestorben war.

Trump bezeichnete Harris als „verrückt“ und „dumm“

Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November liefern sich die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) ein „Kopf an Kopf“-Rennen.

Auch Trump verunglimpft seine demokratische Gegnerin im Präsidentschaftsrennen regelmäßig, bezeichnete sie unter anderem als „verrückt“ und „dumm“. Zudem attackierte er die 59-Jährige ebenfalls mit Blick auf ihre Hautfarbe und Herkunft und behauptete, Kamala Harris sei „vor einigen Jahren plötzlich schwarz“ geworden. 

Vater aus Jamaika, Mutter aus Indien

Harris ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie wurde in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter - eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin - stammt aus Indien.

Sollte die Demokratin Kamala Harris bei der Präsidentschaftswahl gewinnen und ins Weiße Haus einziehen, wäre sie die erste Frau und die erste schwarze Politikerin in diesem Amt. Trump will im Fall einer Niederlage bei der Wahl im November nicht nochmals bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2028 antreten.