Stefanie Giesinger (28) sammelt sich kurz, bevor sie in ihrem Podcast „G Spot“ schließlich das Wort ergreift und etwas sehr Persönliches mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern teilt. „Nervös schaute ich auf den Schwangerschaftstest, um dann panisch zu schreien....Vor rund einem Jahr wurde ich schwanger, und es folgten unglaublich schwere Monate. Ich wollte keine Mutter werden, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht“, erzählt die 28-Jährige mit ruhiger Stimme.

Schwieriger Weg

Giesinger ist seit Jahren als Model und Influencerin erfolgreich, wurde durch ihre Teilnahme bei „Germany‘s Next Topmodel“ bekannt und startete in den darauffolgenden Jahren international durch. Im vergangenen Jahr hätte ihr genau dieser Moment einen Dämpfer verpasst. Die ungewollte Schwangerschaft warf sie aus der Bahn und brachte sie emotional und körperlich an ihre Grenzen, wie sie ihren Gästen Nike van Dinther und Alicia Baier erzählt.

Nach außen hin musste die 28-Jährige funktionieren, es standen wichtige Arbeitstermine an, doch in ihrem Inneren musste sie einen Kampf ausfechten. Giesinger wollte damals nicht Mutter werden und informierte sich über eine Abtreibung. Doch sie war verunsichert: „Neue Zweifel kamen hoch: ‚Soll ich das Kind einfach behalten Irgendwie bekomme ich das ja schon hin. Kann ja auch sein, dass ich irgendwann schwanger werden will und es dann nicht mehr funktioniert - das würde ich mir niemals verzeihen können‘“

Zusätzlich zu ihren eigenen Gedanken, hätten ihr die Prozedur auch die Ärzte erschwert. Denn ein Gynäkologe hätte sie und ihre Entscheidung nicht ernst genommen, wie sie im Gespräch mit van Dinther erzählt. Zudem sei der verpflichtende Termin bei „Pro Familia“ , wo sie sich über den Schwangerschaftsabbruch aufklären lassen musste, eine weitere Belastung gewesen. „Mein Herz schlug schnell, und die Übelkeit kam hoch. Ich wusste, mir stehen jetzt Höllenwochen bevor, und ich muss mich zusammenreißen, um sie zu überstehen“.

Kampf gegen den eigenen Körper

Zum damaligen Zeitpunkt musste sie vier Wochen warten, bis die Eizelle groß genug war, zuvor wäre eine Abtreibung strafbar gewesen. In dieser Zeit versuchte die 28-Jährige sich mit Arbeit abzulenken, aber es sei ein Kampf gegen den eigenen Körper gewesen. „Mein Körper veränderte sich, etwas wuchs in mir, und ich wollte es nicht“, schildert Giesinger im Podcast.

Doch auch vier Wochen später war die Eizelle noch zu klein, erst nach sechs Wochen konnte der Arzt den Eingriff durchführen. Das Model hatte eine operative Abtreibung. Die Zeit danach hätte ihr psychisch sehr viel abverlangt, sie sei in „ein dunkles Loch“ gefallen und musste das Erlebte verarbeiten. In dieser Phase wären besonders Freunde, Familie und ihr damaliger Partner für sie da gewesen und hätten sie unterstützt. Mittlerweile gehe es der 28-Jährigen wieder besser und sie möchte offen über das Thema sprechen.