Die Sportmarke Adidas hat einen neuen Retro-Sneaker, den SL 72, herausgebracht. Mit einem scheinbar „perfekten“ Start aufgrund des bevorstehenden Großevents in Paris. Inspiration für das Design stellt ein Modell für die Olympischen Spiele im Jahr 1972 dar. Als Repräsentatorin holte sich der deutsche Sportartikelhersteller das Supermodel Bella Hadid (27) vor die Linse. Dies löste nun weltweit Empörung aus.

Vorbelastungen durch Antisemitismus

Bella Hadid, die palästinensische Wurzeln seitens ihres Vaters hat, wurde in der Vergangenheit des Öfteren mit antisemitischen Äußerungen auf Social Media in Verbindung gebracht und nahm an propalästinensischen Protesten teil. Bei der israelischen Botschaft riss dies nun eine alte Wunde auf. 1972 wurden bei den Olympischen Spielen elf Sportler sowie Betreuer des israelischen Teams umgebracht. Die Täter: Palästinensische Terroristen der Gruppe „Schwarzer September“. Auf X reagierte die Botschaft jetzt auf die Wahl des Supermodels mit harten Worten.

Verharmlosung eines Attentats

Das 27-Jährige Supermodel nahm Adidas vor kurzem für ihre „Originals“-Linie unter Vertrag. In diese Linie fällt auch das „SL 72“-Modell hinein. Den Hype um die nun weltbekannten Adidas Sambas verdanke man nämlich Hadid, wodurch sich die Sportmarke wohl dasselbe für ihr neues Modell erhofft hatte. Jedoch wurde nicht an den problematischen politischen Aspekt gedacht. Auch steht Adidas als Unternehmen geschichtlich mit Antisemitismus in Verbindung, da der Gründer Adolf Dassler seit 1933 Mitglied der NSDAP war und in seiner Fabrik während des Zweiten Weltkriegs Panzerabwehrwaffen fertigte. International wird jetzt kritisiert, dass Adidas mit Hadid als Gesicht der Werbekampagne das Olympia-Attentat von 1972 verharmlost. Damals waren palästinensische Terroristen in die Unterkunft der israelischen Olympiamannschaft in München eingedrungen. Elf der 14 israelischen Olympiateilnehmer wurden ermordet. Neben der israelischen Botschaft in Deutschland fordert auch das American Jewish Committee eine Äußerung seitens Adidas zu dem Vorfall.

Entschuldigung seitens Adidas

„Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden – auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind –, und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden. Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne.“ Mit diesem Statement entschuldigt sich der Sportartikelhersteller und kündigt ebenso an, die restliche Kampagne umzugestalten. Alle Postings von Adidas, auf denen Hadid im Rahmen der Kampagne zu sehen war, löschte das Unternehmen auf den sozialen Plattformen.

Hadid soll laut Informationen des US-amerikanischen Nachrichtenportal „TMZ“, rechtliche Schritte gegen Adidas planen. Sie soll dem Unternehmen vorwerfen, eine grausame und schädigende Kampagne begünstigt haben. Wie Adidas reagieren wird, ist noch fraglich.