Paris Hilton (43) berichtete am Mittwoch (26. Juni) vor einem Ausschuss des US-Kongresses über ihre Erfahrungen mit Missbrauch in privaten Internaten und forderte den Kongress dringend dazu auf, Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Hilton ist mit dem US-Unternehmer Carter Milliken Reum verheiratet, die beiden haben einen Sohn und eine Tochter.

Hilton untermauerte ihre Forderung mit drastischen Schilderungen. So sei sie mit 16 Jahren mitten in der Nacht aus ihrem Bett gerissen und über die Grenzen hinweg in die erste von vier Privatschulen gebracht worden. Zwei Jahre lang sei ihr dort verboten worden, zu sprechen. Sie habe sich auch nicht frei bewegen oder auch nur aus dem Fenster schauen dürfen. Weiters seien ihr ungefragt Medikamente verabreicht worden. Das schlimmste: Mitarbeiter hätten sie sexuell missbraucht: „Ich wurde gefesselt und durch die Gänge geschleift, ausgezogen und in Einzelhaft gesteckt“, erinnert sich die 43-Jährige. Ihre Eltern hätten von diesem Martyrium nie etwas erfahren. Sie seien die ganze Zeit in dem Glauben gewesen, in den „therapeutischen Schulen“ ginge es um Heilung, Förderung und Unterstützung.

Sie prangert das System hinter diesem psychischen und physischen Missbrauch massiv an: Hinter sogenannten Programmen für „schwer erziehbare Kinder“ stecke in Wahrheit ein milliardenschweres Geschäftsmodell, kritisiert Hilton. Diese „23-Milliarden-Dollar-Industrie“ betrachte Kinder „als Dollarzeichen“ und arbeite völlig ohne Kontrolle. Hilton appelliert an den US-Kongress: Sie fordert inständig eine Gesetzesänderung, um solche Angebote besser überwachen und Kinder und Jugendliche schützen zu können. Bereits im Februar 2021 sprach sie deshalb bei einer Anhörung im Senat von Utah über ihre traumatisierenden Erlebnisse.

„Es gibt keine Bildung in diesen Einrichtungen, es gibt Schimmel und Blut an den Wänden“, kritisierte sie nun vor dem US-Gremium: „Diese Orte sind schlimmer als manche Hundezwinger.“

Die Vorwürfe des Missbrauchs hatte sie schon vor vier Jahren in ihrer YouTube-Dokumentation »This Is Paris« erhoben. Darin beschuldigte sie Mitarbeiter einer Schule in Utah, sie missbraucht zu haben. Kurz darauf führte sie einen Protestzug an, der die Schließung der Schule forderte. Das Internat sei „das Schlimmste vom Schlimmen“, sagte Hilton damals.

In einem Gastbeitrag der „Washington Post“ beschrieb Hilton 2021 die Misshandlungen, die ihr in vier Privatschulen angetan worden seien. Sie sei „gewürgt, ins Gesicht geschlagen, beim Duschen ausspioniert und ihres Schlafes beraubt“ worden. Vor zwei Jahren erzählte Hilton in einem Video der »New York Times« tränenüberströmt, wie Mitarbeitende einer Schule in den frühen Morgenstunden an ihr und anderen Teenagern „medizinische Untersuchungen“ durchführten. Auch auf Twitter, jetzt X, hat Hilton ihre Erfahrungen wiederholt thematisiert.

Bevor Hilton ihre Rede vor dem US-Kongress in Washington mit einem Aufruf zum Handeln schloss, richtete sie eine Botschaft an betroffene Kinder: »Ich sehe Euch. Ich glaube Euch. Ich weiß, was ihr durchmacht, und ich werde Euch nicht aufgeben. Ihr seid wichtig, Eure Zukunft ist wichtig.«