Damit hätte Pop-Legende Rod Stewart bei seinem Konzert in Leipzig wohl nicht gerechnet. Der 79-Jährige erntete auf seiner internationalen „One Last Time“- Abschiedstournee, die gerade Halt in Deutschland macht, für seine Solidarität mit der Ukraine Buhrufe und Pfiffe.

 „Fuck Putin“-Aussage

Laut deutschen Medienberichten habe Stewart gerade seinen Hit „Rhythm of My Heart“ angestimmt und auf der Leinwand mit Bildern des Ukraine-Kriegs unterlegt, als folgende Worte des Ausnahmekünstlers die Stimmung im Leipziger Publikum kippen ließen: „Ich bin gekleidet in den ukrainischen Farben und ich würde dies gern den ukrainischen Menschen und der ukrainischen Armee widmen“.

Mit „Fuck Putin“ schloss der Sänger schließlich sein Plädoyer für den Frieden – und löste damit Empörung unter Teilen der Konzertgäste aus. Lautstarke Buhrufe und Pfiffe waren die Folge.

Die Buhrufe wurden erst nach einiger Zeit „mehr schlecht als recht von Zuspruch übertönt“, wie das Portal Tag24.de berichtet. Der sichtlich irritierte Künstler hatte Mühe, die Stimmung wieder herumzureißen. Laut der „Frankfurter Allgemeinen“ habe Stewart nach dem Song traurig in die Menge geblickt und „Thank you for being so kind“ („Danke, dass ihr so freundlich seid“) gemurmelt. Die Stimmung in der Konzerthalle sei danach auch während des restlichen Konzerts gedämpft geblieben.

Bei Konzerten in anderen Städten wie Kopenhagen soll die politische Einstellung des Sängers hingegen mit Beifall bedacht worden sein.

Stewart bekräftigt Unterstützung für Ukraine

Auch nach dem Eklat in Leipzig bleibt Stewart seiner politischen Linie treu und bekräftigte nun in einem Interview mit der britischen Nachrichtenagentur PA seine Unterstützung für die Ukraine. „Ich habe das ukrainische Volk während des gesamten Krieges unterstützt. (…) Also ja, ich unterstütze Selenskyj und das ukrainische Volk und werde dies auch weiterhin tun.“

Im persönlichen Umfeld des Sängers werde die Solidarität mit der Ukraine ebenfalls großgeschrieben. So hätten Teile seiner Familie während des Krieges Vorräte in die Ukraine gebracht. Er selbst habe ein Haus in Großbritannien an eine ukrainische Familie vermietet und beschäftige zwei Menschen aus der Ukraine als Teil seiner Tourcrew.

Wien-Konzert am 2. Juli

Unter dem Tour-Motto „Live In Concert - One Last Time“ zieht der schottische Popmusiker gerade durch Europa. Der Weltstar mit der unverwechselbaren Reibeisenstimmte und einer Frisur, die seit Jahrzehnten jedem Trend trotzt, hat mit „Sailing“, „Maggie May“, „Baby Jane“ oder „Da Ya Think I‘m Sexy?“ auch bei seiner Abschiedstournee wieder seine größten Hits mit im Gepäck.

Am 2. Juli kommt Stewart nach Österreich und macht in der Wiener Stadthalle Station. Die Reaktion des heimischen Publikums auf die Ukraine-Solidarität des Sängers darf mit Spannung erwartet werden.

Junggebliebener Superstar

Der britische Altstar, der vor einigen Jahren wegen Prostatakrebs behandelt wurde und den Krebs besiegte, zeigt trotz seiner knapp 80 Lebensjahre auch auf Tour noch keine Ermüdungserscheinungen.

Das Wort Ruhestand gebe es für ihn überhaupt nicht. „Streich das Wort“, sagt der jung gebliebene 79-Jährige, der nach eigener Aussage viel Sport treibt und seine Modelleisenbahn in riesigen Spezialkoffern auf Tournee mitnimmt, um sich die Zeit im Hotel zu vertreiben.